Kunst
Werbefeldzug für Puvis de Chavannes
Pariser Musée d'Orsay will im Palazzo Grassi in Venedig eine neue Theorie belegen
Venedig - Die monumentalen Wandgemälde des Symbolisten Pierre Puvis
de Chavannes (1824-1898) zieren bedeutende Gebäude in Paris wie das
Panthéon, die Sorbonne und das Rathaus. Die Werke des französischen Künstlers haben wichtige Spuren hinterlassen, weshalb sich der
Direktor des Pariser Musée d'Orsay dazu aufraffte, im Palazzo
Grassi in Venedig vom 10. Februar bis zum 16. Juni eine neue Theorie
zu vertreten:
Danach geht die Kunst des 20. Jahrhunderts nicht - wie
meist angenommen - auf Manet und den Impressionismus zurück, sondern
auf die harmonischen Kompositionen, die Farben und Formen von Puvis
de Chavannes.
Die Ausstellung "Von Puvis de Chavannes zu Matisse und Picasso -
Die Anfänge der Moderne" vereint mehr als 200 Werke von über 80
Künstlern, darunter Hauptmeister wie Gauguin, Cézanne, Rodin, Signac
und Munch, dazu Maler des deutschen Symbolismus wie Max Klinger und
Ludwig von Hofmann. Von Matisse wird unter anderem das bedeutende
Werk "La danse" gezeigt.
Die Ölgemälde, Skulpturen, Aquarelle und
Zeichnungen der Schau wurden aus mehreren Ländern zusammengetragen.
In chronologischer Reihenfolge sollen in 36 Räumen des spätbarocken
Palazzo Grassi die Zusammenhänge zwischen der Tradition von Puvis de
Chavannes und Kunstströmungen wie Symbolismus und Neoimpressionismus
aufgedeckt werden. (APA/dpa)