Wien - Eine Absage an einen "schleichenden Ausverkauf
österreichischen Eigentums" kam am Mittwoch von ÖGB-Präsident Fritz
Verzetnitsch im Zusammenhang mit der geplanten Wasserkraft-Ehe von
Verbund und der deutschen E.ON: Durch diesen Deal drohe langfristig
eine ausländische Verfügungsmacht über die österreichischen
Wasserkraftwerke, die unternehmerische Führung und die damit
verbundenen Rechte am österreichischen Wasser gingen verloren. Auch
der ÖGB-Präsident sprach sich heute für eine österreichische Lösung
aus. "Die Verfügungsgewalt über unser Wasserressourcen darf nicht
angetastet werden", so Verzetnitsch in einer Pressemitteilung. Es
deute jetzt aber vieles darauf hin, dass der Verbund/E.ON-Deal in
genau in diese Richtung laufe. Da entgegen den ursprünglichen Plänen
nunmehr der Konzernsitz und damit die strategische
Unternehmensentscheidung ins Ausland gehen solle, sähen die
Gewerkschaften dieser Lösung mit großer Sorge entgegen.
Verlustgefahr für Arbeitsplätze
Damit würde aber nicht nur durch den deutschen Konzern auf die
österreichischen Wasserkraftwerke und die vorhandenen
österreichischen Wasserrechte Einfluss genommen, sondern auch die
Konzernzentrale abwandern und damit auch qualifizierte Arbeitsplätze
und heimische Wertschöpfung bei den Zulieferfirmen verloren gehen.
Verzetnitsch erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die
ÖGB-Urabstimmung und insbesondere an die "Forderung 6". Von 807.192
ÖGB-Mitgliedern hatten sich 751.913 oder 94,6 Prozent für die
Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der öffentlichen Dienste und
den Stopp des unwiderruflichen Ausverkaufs öffentlichen Eigentums wie
Betriebe, Strom, Wasser und Wälder ausgesprochen. (APA)