Geschlechterpolitik
Frauenpriesterweihe als "schweres Vergehen"
Bischof Küng: Weihe ungültig, es fehlen Voraussetzungen
Feldkirch - In der Diskussion um die im Sommer geplante
Weihe von Frauen zu Priesterinnen hat sich nun auch der Feldkircher
Diözesanbischof Klaus Küng ablehnend zu Wort gemeldet. Wenn sich
römisch-katholische Frauen zu Priesterinnen weihen lassen, dann
begehen sie ein schweres Vergehen, unterstrich Küng laut Kathpress in
einem ORF-Interview. Derzeit sollen sich in einem Kloster in der
Erzdiözese Salzburg zehn Frauen aus dem In- und Ausland auf die
Priesterweihe vorbereiten. Vor einigen Tagen hatten bereits der Salzburger Erzbischof Georg
Eder und die Erzdiözese München gewarnt, solche Weihen wären
kirchenrechtlich nicht erlaubt und ungültig. Er sei "sehr traurig"
darüber, so Küng, da dies wieder eine Wunde sei, "die der Kirche
geschlagen wird". Frauen hätten vielfältige Möglichkeiten, sich in
der römisch-katholischen Kirche zu betätigen. Es sei schade, "wenn
jemand frustriert ist und ständig etwas machen will, was man nicht
tun kann". Die Weihe von Frauen wäre ungültig, es könne kein
Priestertum für Frauen geben, diese Frage sei eingehend geprüft
worden, betonte Bischof Küng.
Hubert Feichtlbauer, der Vorsitzende der Plattform "Wir sind
Kirche", zeigte zuletzt Verständnis für den Wunsch der Frauen,
distanzierte sich aber von der geplanten Aktion. Die Plattform trete
nach wie vor für die Weihe von Frauen ein, allerdings sollten in der
Frage der Frauenordination "keine Maßnahmen gesetzt werden, die dem
geltenden Kirchenrecht nicht entsprechen". Daher "Frauenweihe - so
nicht", hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Plattform. (APA)