Berlin - Der CSU-Politiker Norbert Geis hat mit seinen Äußerungen zur "durchrassten Gesellschaft" politischen Wirbel ausgelöst. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, erklärte am Mittwoch, Geis habe sich "aus dem demokratischen Spektrum verabschiedet". Der Zentralrat erwarte, dass die Unionsfraktion "entsprechende Konsequenzen zieht". Geis hatte in der Talkshow «Vorsicht Friedman» am Dienstagabend gesagt, Deutschland solle auch den Deutschen gehören, «so wie den Franzosen Frankreich und den Italienern Italien. Warum lasst ihr nicht Deutschland den Deutschen?». Ausgelöst wurde die Äußerung durch die Frage Friedmans nach einer Äußerung Edmund Stoibers aus den 80-er Jahren in der er von einer "durchrassten Gesellschaft" gesprochen hatte. CDU-Generalsekretär: "Das wäre nicht meine Wortwahl" Die Schwesterpartei CDU war von Geis' Auftritt unangenehm berührt. Generalsekretär Laurenz Meyer meinte: "Wenn Sie das Stichwort als solches nehmen - das wäre nicht meine Wortwahl." Geis erklärte am Mittwoch, er habe den Begriff weder verteidigt noch entspreche er seiner politischen Auffassung. Der CSU-Politiker verwies darauf, dass der damalige Staatskanzleichef Stoiber den Begriff sofort wieder zurückgenommen habe. Geis bedauerte es, falls er sich in der Sendung missverständlich ausgedrückt haben sollte. Der Grünen-Rechtsexperte Volker Beck hatte zuvor die Führung der Union aufgefordert, sich von den "rassistischen Ausfällen" Geis' zu distanzieren. (APA/red)