Seit dem Ende der Militärdiktatur unter General Sani Abacha 1999 hat es in dem an Erdöl reichen Land immer wieder Kämpfe zwischen verschiedenen Volksgruppen gegeben. In Nigeria, das mit 110 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist, leben mehr als 250 ethnische Gruppen.

Die größten Völker sind die mehrheitlich muslimischen Haussa-Fulani aus dem Norden, die christlich-animistischen Yoruba aus dem Süden und die Ibo, die ebenfalls mehrheitlich christlich sind.

Nigeria hat die Kapazität, täglich 2,4 Millionen Barrel Erdöl zu produzieren, liefert aber nach einem Opec-Abkommen nur 1,88 Millionen pro Tag. Ein Großteil dieser Einnahmen kommt aber nicht den Menschen zugute, Nigeria gehört zu den korruptesten Ländern der Welt.

In Lagos, mit acht Millionen Einwohnern die größte Stadt, kamen heuer mindestens 1000 Menschen bei religiös motivierten Unruhen ums Leben, seit der Unabhängigkeit starben rund 10.000 Menschen in diesen Auseinandersetzungen. (red)

(DER STANDARD, Printausgabe, 7.2.2002)