Bregenz/Wien - Der Vorarlberger Luxusstrumpfhersteller Wolford musste in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2001/2002 (Ende April) einen fünfprozentigen Umsatzrückgang hinnehmen. Wie das börsenotierte Bregenzer Unternehmen am Donnerstag ad hoc mitteilte, sank der Gruppenumsatz auf 105,9 Mill. Euro (1,46 Mrd. S). In der Vorjahresperiode waren noch 110,9 Mill. Euro erlöst worden. Den Angaben zufolge hat die Konsolidierung des weltweiten Vertriebs vorübergehend Umsatzwachstum gekostet. Eine Prüfung des Ertragspotenzials der Märkte, Boutiquenstandorte und der internationalen Töchter habe einen Konsolidierungsbedarf aufgezeigt, der etwa in Österreich und Fernost zur Schließung wenig rentabler Standorte und damit zu einem vorübergehenden Umsatzminus geführt habe. Für das laufende Geschäftsjahr 2001/2002 laute die Strategie auf "Ertragsverbesserung vor Flächenwachstum", wie Wolford dazu anmerkte. Ergebniszahlen im März Die Ergebniszahlen für die ersten neun Monaten 2001/2002 gibt Wolford am 13. März bekannt. Im ersten Halbjahr war der Edelwäsche-Produzent wie berichtet tief in die roten Zahlen gerutscht. Das Ergebnis nach Zinsen und vor Steuern (EGT) wies einen Verlust von 5,19 Mill. Euro aus, nach einem Gewinn von 3,02 Mill. Euro in der ersten Jahreshälfte 2000/2001. An der Wiener Börse notierte die Wolford-Aktie heute im Frühhandel mit 10,06 Euro unverändert zum Vortag. Österreich-Umsatz brach um knapp ein Viertel ein Im Heimmarkt-Österreich hat Wolford in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 23 Prozent weniger umgesetzt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Rückgänge gab es auch in Deutschland (-6 Prozent) , Spanien (-6 Prozent) und Großbritannien (-5 Prozent) sowie je minus 4 Prozent in den USA und Frankreich. Damit sollte die Talsohle in den Hauptmärkten erreicht sein, hofft der Konzern. Kräftige Zuwächse gab es in den ersten drei Quartalen in Italien mit plus 29 Prozent, Skandinavien mit Plus 10 Prozent und den Niederlanden mit plus 8 Prozent. "Wir sind über den Umsatzrückgang nicht glücklich, im allgemeinen Umfeld der Luxusgüterbranche haben wir uns damit dennoch gut behauptet", sagte Wolford-Chef Fritz Humer. Der Umsatzrückgang sei zum Teil auf Boutiquenschließungen zurückzuführen, aber auch auch auf die generelle Entwicklung im Markt und vor allem in den USA. Im Gesamtjahr werde man mit den US-Geschäften zwar weit hinter dem geplanten Wachstum von 35 Prozent liegen, aber voraussichtlich doch "ein kleines zweistelliges Umsatzplus" schaffen. Stärker gespart wurde auch bei den Personalkosten: Im Vergleich zu Jänner 2002 ging die Zahl der Mitarbeiter um 73 von 2.010 (1.879 auf Vollzeitbasis) auf 1.937 (1.801) zurück. Hier seien "keine dramatischen Aktionen" mehr geplant, so Humer. (APA)