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BMW für Freigabe des EU-Autohandels
Milberg: Besser völlige Freigabe als Neufassung der alten Regeln
Frankfurt - Im Streit um die künftigen Richtlinien
für den Autohandel in Europa hat BMW-Chef Joachim Milberg eine
völlige Freigabe der Vertriebswege ins Gespräch gebracht. "Die
aktuelle Diskussion wirft die Frage auf, ob eine gesonderte
Behandlung der Automobilindustrie beim Vertrieb überhaupt notwendig
und sinnvoll ist", sagte Milberg der "Süddeutschen Zeitung"
(Donnerstagausgabe). "Aus Sicht der BMW-Group empfiehlt sich die Überlegung, die
Vertriebsvorschriften für die Autoindustrie der Verfahrensweise in
anderen Branchen anzupassen." Die Wettbewerbsregeln, die auch für
andere Branchen in Europa gelten, seien Milberg zufolge auch für die
Automobilindustrie völlig ausreichend, hieß es.
Widerspruch zu anderen Vertretern der Branche
BMW steht damit im Widerspruch zu anderen Vertretern der Branche,
die die neuen EU-Pläne bisher kritisiert haben. In dieser Woche hatte
EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti Reformpläne für die aktuelle
Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) vorgestellt. Diese genehmigt es
den Automobilkonzernen bisher, exklusive Vertriebs- und auch
Service-Stationen an vorgeschriebenen Standorten zu unterhalten.
Die neuen Richtlinien für den Verkauf von Neuwagen sollen die
Bindung zwischen Autoherstellern und ihren Händlern lockern und zu
mehr Wettbewerb im Fahrzeughandel führen. Dadurch erhoffe sich Monti
eine Verbesserung des Kundendienstes und niedrigere Preise.
BMW sieht in Montis Neufassung der GVO mehr Nachteile als Vorzüge,
so dass die vollständige Beseitigung der Regelung zu bevorzugen sei,
berichtete die Zeitung weiter. Unter der neuen Verordnung sei es viel
schwieriger, Händlerbetriebe zu kündigen. Selbst die Regeln, die in
Europa für alle Branchen gelten, seien für das Unternehmen günstiger
als die modifizierte GVO.(APA/Reuters)