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Foto: APA/Stefan Kiefer
Österreichs Antennenlandschaft wird um eine weitere Facette reicher. Zu den laut oberster Fernmeldebehörde bereits 14.740 Handy-Sendemasten werden sich sich in nächster Zeit mindestens 1.300 Sendestationen für das geplante Behördenfunknetz "Adonis" dazugesellen. Kostenpunkt: 260 bis 300 Millionen Euro Für Sonderwünsche, was die Gebäudeversorgung betrifft, könnten noch weitere Masten dazukommen. Die Kosten für die Errichtung schätzt die Firma master-talk, einer der Bewerber für die Errichtung des Hochsicherheitsfunknetzes, je nach Umfang auf 260 Mill. Euro bis 300 Mill. Euro (4,13 Mrd. S). Der Zuschlag des Inneministeriums wird spätestens für April erwartet. Potenzial wird auf 250.000 Anwender geschätzt Mehrere solche Sicherheitsnetze - technisch betrachtet so genannte Tetra-Funknetze, die auch für kommerzielle Anwender aus dem Bereich Logistik und Verkehr interessant sind - wird es in Österreich aber voraussichtlich nicht geben. Laut Master Talk-Chef Gottfried Sommerauer verträgt der heimische Tetra-Markt nur einen Anbieter. Das Potenzial - alle Einsatzorganisationen und private Nutzer eingerechnet - schätzt Sommerauer auf etwa 250.000 Anwender. Einbindung aller Blaulichtorganisationen erwogen Das Ministerium hat als Benutzer vorerst ausschließlich die Polizei und die Gendarmerie mit zusammen rund 24.500 Teilnehmern laut Ausschreibung zugesichert. Erwogen wird auch die Einbindung aller Blaulichtorganisationen (Rettung, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung, ...). master-talk, ein Konsortium der Wiener Stadtwerke und der Siemens AG, will darüber hinaus auf dem Behördenfunknetz auch kommerzielle Nutzer zulassen. Technisch sei die gleichzeitige kommerzielle Nutzung des Behördennetzes kein Problem. Sich diesen Nutzen entgegehen zu lassen, sei technischer und sicherheitspolitischer Unsinn, sagte Siemens-Vorstand Franz Geiger bei einer Pressekonferenz. Derzeitige Tarifvorstellungen könnten nicht erfüllt werden Wenn das Ministerium aber nur 24.500 Teilnehmer zulassen wolle und mit den entsprechenden Tarifen einverstanden sei, sei das dessen Entscheidung. Die derzeitigen Tarifvorstellungen des Ministeriums könnten aber, wenn es zu keiner kommerziellen Nutzung komme, wirtschaftlich betrachtet nicht erfüllt werden, meinte der Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, Karl Skyba. Zähes Ringen um Auftrag Im Rennen um das Behördenfunknetz sind neben master-talk (früher: TetraCall) auch die Telekom Austria mit ihrer Funk-Tochter Walky Talky Telecom (49 Prozent TA, 51 Prozent WiBAG) und das Bieterkonsortium Tetratel um die Flugüberwachung Austro Control, das Nachrichtentechnik-Unternehmen Centerfunk, Kapsch und Motorola . master-talk ist nach eigenen Angaben das einzige Unternehmen, dass bereits eine kommerzielle Lizenz für den Betrieb eines Tetra-Funknetzes in Österreich hat. In Wien betreibt master-talk bereits ein Tetra-Netz mit rund 40 Basisstationen. Kunden sind unter anderem die Wiener Lokalbahnen, die Magistratsabteilung 33 und "Ö3", das seinen Verkehrsfunk über das Tetra-Netz abwickelt. Siemens hat außerdem in Wien ein Kompetenzzentrum für Tetra-Netze eingerichtet. "Die Siemens AG Österreich ist damit für die internationalen Aktivitäten des Siemens-Konzerns zuständig", betonte Geiger. Der Konzern ist neben Europa auch im Mittleren und Nahen-Osten im Tetra-Netz-Bereich aktiv.(APA)