Inland
Freigabe von Studiengebühren stößt auf breite Ablehnungsfront
Grünewald: "Streichen, nicht freigeben"
Wien - Auf eine breite Ablehungsfront stößt der Vorschlag
von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, die Höhe der
Studiengebühren von den Unis selbst bestimmen zu lassen. Nach
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) und
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl sprachen sich auch der
Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, und der Tiroler
Arbeiterkammer-Präsident Fritz Dinkhauser gegen eine solche Freigabe
aus. "Statt der Freigabe der Studiengebühren sollte die ersatzlose
Streichung vorgenommen werden", sagte Grünewald in einer Aussendung
am Donnerstag. Eine Freigabe würde dazu führen, dass jene Fächer, die
kaum Drittmittel lukrieren könnten, "wesentlich teurer" würden.
Betroffen wären vor allem geistes- und sozialwissenschaftliche
Fächer, "also jene, die sich tendenziell kritisch zu
gesellschaftlichen Entwicklungen äußern", so der Mandatar.
"Wer für eine Freigabe der Studiengebühren plädiert, will in
Wirklichkeit ein Feudalstudium nach Muster der USA", kritisierte
Dinkhauser. Faktum sei, dass auch jetzt schon immer weniger junge
Menschen aus einfachen Verhältnissen die Möglichkeit zum Studium
hätten. Dies würde etwa durch den Rückgang bei den Neuzulassungen an
den Unis belegt. Dinkhauser forderte "einen Aufschrei der
Familienpartei ÖVP". Die Aussagen Leitls bezeichnete Dinkhauser als
"unausgereift und absurd", die "bestenfalls als Faschingseinlage"
durchgehen könnten. (APA)