Belgrad/Banja Luka - Die jugoslawische Regierung hat beschlossen, ab 1. März die bisherige Finanzhilfe für das bosnisch-serbische Verteidigungsministerium einzustellen. In einer Aussendung des Informationssekretariates heißt es, dass die Finanzhilfe an das bosnisch-serbische Militär bisher durch die Soldauszahlung an eine Anzahl von Offizieren der Serbischen Republik erfolgt worden sei. Diese Offiziersgruppe ist formell in jugoslawischer Militärevidenz geführt worden. Wie hoch die Finanzhilfe liegen durfte, wird nicht angegeben. Der US-Kongress hatte im Dezember seine heurige Finanzhilfe mit der vollen Zusammenarbeit Belgrads mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal sowie Einstellung der Finanzhilfe an das bosnisch-serbische Militär junktimiert. Die Frist für die Erfüllung der Forderungen des US-Kongresses läuft am 31. März ab. Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic hat indes die Erfüllung der Forderungen auch hinsichtlich des Haager Tribunals angekündigt. Die Regierung der bosnischen Serbenrepublik hat ihre wegen Kriegsverbrechen angeklagten Landsleute aufgerufen, sich freiwillig dem UN-Tribunal zu stellen. Die Angeklagten hätten eine Frist von 30 Tagen, teilte die Regierung in Banja Luka am Donnerstag mit. Die Konsequenzen einer Weigerung ließ die Regierung offen. Etwa 30 bosnische Serben, die das Haager UN-Kriegsverbrechertribunal sucht, sind auf der Flucht, darunter der frühere Serbenführer Radovan Karadzic und sein Armeechef Ratko Mladic.(APA/dpa)