Solches Vorgehen kennt man von den einstigen Pandageschenken, mit denen sich Peking Sympathien in den USA oder Deutschland erwarb. Der schnelle Schachzug, Löwen an Afghanistan zu verschenken, steht in der Tradition der Pekinger Panda-und Pingpongdiplomatie. China zieht derzeit alle Register, um Einfluss auf seinen Nachbarstaat ausüben zu können. Aus der Sicht Pekings haben die USA, Japan, Europa und Russland militärisch, wirtschaftlich und über den Hebel der Entwicklungshilfe ihren Fuß bereits viel zu tief nach Afghanistan und damit unmittelbar in Chinas Einflussgebiet hineinbekommen.
Auf der internationalen Geberkonferenz in Tokio hatte sich Peking mit seinen Hilfsversprechen an Kabul von 4,5 Millionen Dollar noch ins Hintertreffen gesetzt. Zwei Tage später griff Staatschef Jiang Zemin beim Pekingbesuch von Interimspräsident Hamid Karsai dann doch tief in die Tasche und besserte mit 150 Millionen US-Dollar nach. Es war die bisher größte Aufbauunterstützung, die China je vergeben hatte.