Ökologie
Schneesturm in Afghanistan:
Zahlreiche Fahrzeuge in Tunnel eingeschlossen - Mehrere Opfer
New York/Islamabad - Bei Schneestürmen sind in
Afghanistan mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen sowie
zahlreiche Fahrzeuge in einem Tunnel eingeschlossen und ein
Hilfskonvoi blockiert worden. Die Opfer, darunter zwei Kinder,
erstickten im Salang-Tunnel, dessen Zufahrten anfänglich komplett
durch die Schneemassen versperrt waren.400 in dem Tunnel eingeschlossene Menschen gerettet
Inzwischen wurde der nördliche Eingang des Tunnels so weit
freigeräumt, dass rund 400 in dem Tunnel eingeschlossene Menschen
befreit werden konnten. Das teilte UN- Sprecher Fred Eckhard am
Donnerstagabend in New York mit.
Minen und Schutt
Nach Auskunft von Ariana Yaftali, der Sprecherin des UN-Büros für
die Koordination humanitärer Hilfe, ist nicht bekannt, wie viele
Menschen noch in der Nähe des Südeingangs vom Salang-Tunnel auf Hilfe
warten. "Hunderte von Fahrzeugen nutzen täglich den Tunnel auf der
Fahrt vom Norden in den Süden Afghanistans." Der Tunnel war erst
kürzlich wieder geöffnet worden, nachdem Räumtrupps ihn von Minen und
Schutt befreit hatten.
Eine Reporterin des britischen Senders BBC berichtete, dass
wahrscheinlich noch Dutzende Fahrzeuge eingeschlossen oder auf den
Zufahrten im Schnee stecken geblieben sind. Eisige Temperaturen um
minus 20 Grad und Stürme behinderten die Rettungsarbeiten.
Straßen zugeschneit und viele Brücke zerstört
Der Salang-Tunnel liegt mehr als 3.000 Meter hoch im Hindukusch
und verbindet die Hauptstadt Kabul mit dem Norden Afghanistans. Eine
Minenräumorganisation schickte schweres Gerät zur Bergung von
Verschütteten in die Region. Die Fahrzeuge kommen aber nur sehr
langsam voran, weil die Straßen zugeschneit und viele Brücke zerstört
sind und liegen gebliebene Autos den Weg versperren.
Auch ein Konvoi mit 20 Lastwagen, der dringend benötigte
Hilfsgüter nach Nordafghanistan bringen sollte, wurde durch die
Schneestürme blockiert. Bauern in vielen Provinzen im Osten
Afghanistans sind aber froh über den Schnee. Sie hoffen, dass mit den
Niederschlägen die dreijährige Dürreperiode zu Ende sein könnte,
unter der das Land leidet. (APA/dpa)