Mensch
Australische Forscher entdecken wichtiges Brustkrebs-Gen
Am häufigsten erkranken Frauen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr
Sydney - Die Diagnose von erblich bedingtem Brustkrebs
könnte nach jüngsten Forschungsergebnissen australischer
Wissenschafter bald sicherer werden. Nach einem Bericht im jüngsten
Forschungsjournal des nationalen Krebsinstituts der USA entdeckten
die Forscher vom Queensland Institute für medizinische Forschung ein
mutiertes Gen, das bei bis zu 20 Prozent aller Bustkrebspatientinnen
mit einer familiären Krankengeschichte eine Rolle spielt. Trägerinnen
einer von zwei Mutationen des Gens haben demnach ein um das 16-fache
erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. 60 Prozent der Trägerinnen erkrankten vor ihrem 70. Lebensjahr,
heißt es in der Studie. Die Forscher unter Leitung von Georgia
Chenevenix-Trench nannten das bösartige Gen BRCA3. Es wirke mit einem
weiteren mutierten Gen mit dem Namen ATM zusammen. Während
Trägerinnen zweier ATM-Gene unter anderem die Anlagen für
Immunschwächeerkrankungen und hohe Strahlensensibiltät in sich
trügen, sind die Trägerinnen nur des BRCA3-Gens stärker
brustkrebsgefährdet.
"Unsere Studien zeigen, dass das ATM-Gen wie ein BRCA3 aufgefasst
werden könnte", sagte Chevenix-Trench. Zuvor wurden bereits die
Brustkrebs-Gene BRCA1 und BRCA2 als mögliche Auslöser der Krankheit
identifiziert. Wie Chenevenx-Trench sagte, lassen sich rund 55
Porzent aller erblichen Brustkrebserkrankungen auf die Kombination
der drei Mutationen zurückführen. In den kommenden fünf Jahren
könnten auf der Basis dieser Erkenntnisse die genetischen
Verbindungen mit sämtlichen anderen Brustkrebsfällen bei erblich
bedingter Veranlagung hergestellt werden.
Die als Mammakarzinom bekannte Geschwulst tritt in 99 Prozent der
Fälle bei Frauen auf. Am häufigsten erkranken Frauen zwischen dem 40.
und 60. Lebensjahr. Der Brustkrebs entsteht als harter, anfangs
schmerzloser und im Gewebe kaum beweglicher Knoten, der sich langsam
vergrößert. Je früher die Geschwulst erkannt wird, umso größer ist
die Heilungschance.
(APA)