IT-Business
Chipkrise trifft auch Handies
Nachfrage kann nicht mehr gedeckt werden – Preise könnten steigen
Paris/New York - Nach dem Preisanstieg für
PC-Chips könnten auch die Preise von Mobiltelefonen und Hand-Held-Computern
bald steigen. Grund hierfür ist eine weltweite Knappheit an
Flash-Memory-Chips für diese Geräte. Einige Hersteller befürchten, bald
Aufträge nicht mehr annehmen zu können. Die weltweite Nachfrage nach Chips
stieg von 160 Millionen Stück im vierten Quartal 1998 auf 240 Millionen
Stück im letzten Quartal.
Alcatel beispielsweise kann trotz gesteigerter
Handy-Produktion die Nachfrage nicht erfüllen. Eine weitere
Produktionssteigerung ist allerdings nicht möglich, da es dem Unternehmen an
den nötigen Chips mangelt. Intel wiederum stellt fest, dass neue Aufträge
derzeit noch angenommen werden können, allerdings werde man – im Gegensatz
zu den eher flauen Jahren 1997 und 1998 – bald an den Produktionsgrenzen
angelangt sein. Reinhold Oblak, Pressesprecher von AT&S (Austria Technologie
& Systemtechnik AG) , bestätigt die hohe Nachfrage nach Handybauteilen. Das Unternehmen,
das unter anderen Leiterplatten für Mobiltelefone herstellt, wird im April
2000 ein neues Werk am Stammsitz in Leoben eröffnen. "Unsere erste Lieferung
ist bereits jetzt verkauft", beschreibt Oblak die enorme Nachfrage.
Dass der Markt für Chips wächst, stellte auch das Marktforschungsinstitut IC
Insight fest. Betrug der Wert aller am Weltmarkt verfügbaren Chips
vergangenes Jahr noch 2,49 Mrd. Dollar, so wird ein Ansteigen bis Jahresende
auf 3,24 Mrd. Dollar und im nächsten Jahr auf 4 Mrd. Dollar erwartet.
Flash-Memory-Chips sind kleinste Bauteile, die alle Daten speichern, wenn
das Gerät abgeschalten ist. (pte/BBC)