Das öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehen DRS streicht 45 Stellen. Im Rahmen der Sparmaßnahmen werden ab 2003 zudem verschiedene Sendungen gestrichen. Hauptgrund für die Streichung von Stellen und Sendungen sei der Rückgang bei den Werbeeinnahmen, teilte das Unternehmen mit. Aus dem Rückgang ergab sich die Sparvorgabe von 30 Millionen Franken (20,4 Mill. Euro/280 Mill. S). 45 Vollzeitstellen entsprechen fünf Prozent des Personalbestandes. Laut Fernseh-Direktor Peter Schellenberg bedeutet dies nicht automatisch die Kündigung der von Sendungsstreichungen betroffenen Mitarbeiter. Eine Stellenbörse wird eingerichtet. Zu den gestrichenen Sendungen zählen das "Mittagsmagazin", der "Mittagstalk" und "Schweiz Südwest". Das Jugendmagazin "Oops" soll im Lauf des Jahres durch eine kostengünstigere Eigenproduktion abgelöst werden. Kritik der Journalisten - "Sparen am falschen Ort" Die Schweizer Journalistenverbände SSM und Comedia kritisierten die Entscheidung des Schweizer Fernsehens, 45 Stellen zu streichen und verschiedene Sendungen zu streichen. "Das ist Sparen am falschen Ort", sagte Klaus Rozsa, Präsident der Mediengewerkschaft Comedia. Der Beschluss werde sich rächen, indem die Infosendungen und die Quoten schlechter würden. Nach Absetzung von Filippo Leutenegger als Chefredakteur sei diese Entscheidung zu befürchten gewesen, sagte Rozsa. Dass die drastischen Sparmaßnahmen ausgerechnet den Info-Bereich treffen, sei einer öffentlichen Institution absolut unwürdig. Rozsa bezeichnete die teilweise Befreiung für Pensionisten von den Radio- und TV-Gebühren als sozialpolitisch richtig, dies dürfe aber nicht auf dem Rücken des Schweizer Fernsehens erfolgen. Nach Ansicht des Schweizer Syndikats Medienschaffender (SSM) wird die finanzielle Lage dramatisiert. Das Schweizer Fernsehen DRS habe in den vergangenen fünf Jahren eine Gewinnreserve von 30 Millionen Franken akkumuliert. In einer Stellungnahme forderte das Syndikat, dass die Finanzen der SRG vollständig transparent gemacht werden. Weiters werden gemeinsame personalpolitische Maßnahmen sowie Job-Sharing und mehr Teilzeit gefordert. Der Publikumsrat bedauerte die Streichung von mehreren Sendungen. (APA/sda)