Abuja/Paris - Der britische Premier Tony Blair hat die Industrieländer aufgefordert, mehr Entwicklungshilfe für Afrika zu leisten. In einer politischen Grundsatzrede vor dem Parlament von Nigeria in Abuja erklärte Blair, nur durch rechtzeitiges Handeln lasse sich vermeiden, dass verelendete Staaten in ihrem Verfall zu Brutstätten des Terrorismus würden. Die Idee einer Partnerschaft mit Afrika sei mehr als nur Idealismus, diese Partnerschaft liege im ureigensten Interesse der Industrieländer, sagte Blair, der damit seinen auf dem G-8-Gipfel von Genua im vergangenen Jahr vorgetragenen "Plan für Afrika" erneut bekräftigte.

Die wichtigsten Elemente des Plans sind unterstützende Maßnahmen der Industrieländer für die Wirtschaften in Afrika, Bekämpfung von Aids und die Mithilfe zur Verhütung und Beendigung von kriegerischen Konflikten. Konkrete Maßnahmen sollen beim nächsten G-8-Gipfel im Juni in Kanada auf die Tagesordnung kommen. Blair will im Anschluss an seinen Besuch in Nigeria die Länder Ghana, Senegal und Sierra Leone besuchen. (DER STANDARD, Print vom 9.2.2002)

"Neue Partnerschaft"

Strategien zur Bekämpfung der Armut und zur Konfliktprävention standen auch im Mittelpunkt eines Gipfeltreffens von 13 afrikanischen Staats- und Regierungschefs am Freitag in Paris. Der französische Präsident Jacques Chirac bekräftigte zum Auftakt des Treffens, die sieben führenden Industrienationen und Russland (G-8) würden die so genannte "Neue Partnerschaft für die Entwicklung in Afrika" unterstützen.

Zugleich rief Chirac seine Gäste auf, die Voraussetzungen zu schaffen, um ihre Länder besser in die Weltwirtschaft zu integrieren. Chirac empfing die Staats- und Regierungschefs von Senegal, Nigeria, Algerien, Ägypten, Sambia, Burkina Faso, Gabun, Kamerun, Kenia, Äthiopien, Mauritius und Mosambik. Südafrika wurde durch Vizepräsident Jacob Zuma vertreten. (Reuters, AP)