Wasserstand zwölf Zentimeter unter dem langjährigen Schnitt
Redaktion
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Eisenstadt - Die Niederschlagsarmut der vergangenen Jahre
macht sich am Neusiedler See bemerkbar. Der Wasserstand beträgt
115,39 Meter über Adria, er liegt damit zwölf Zentimeter unter dem
langjährigen Durchschnitt, berichtete Naturschutz-LR Paul Rittsteuer
(V) am Freitag anlässlich der Präsentation der bundesweit laufenden
Kampagne "WasSerleben" für mehr Natur für Bäche, Seen und Moore. "Die
Situation betrachten wir mit Sorge", sagte Rittsteuer, "sie ist aber
noch nicht dramatisch. Sie würde aber dann dramatisch, wenn noch zwei
oder drei Trockenjahre folgten."
Schutz wertvoller Feuchtgebiete
Für den ÖVP-Politiker ist der Schutz wertvoller Feuchtgebiete ein
zentraler Ansatz in der Naturschutzpolitik des Burgenlandes. Er
verwies daher mit Stolz auf die Tatsache, dass das obere und mittlere
Lafnitztal demnächst als Ramsar-Gebiet anerkannt und damit große
internationale Anerkennung finden soll. Gemeinsam mit dem Neusiedler
See wird das Burgenland dann zwei der insgesamt elf österreichischen
Ramsar-Gebiete stellen.
Kampagne "Wasserleben"
In der Kampagne "Wasserleben" wird das Burgenland mit einer Reihe
von Projekten vertreten sein, wie z. B. die Wiedereinbürgerung des
Wildkarpfens in die Leitha oder die Erhaltung der mitteleuropaweit
größten Flussmuschel-Population im Marienbach in Leithaprodersdorf.
Herzeigbar sind aber auch Programme, die die Erhaltung der
Leithawiesen im Raum Gattendorf zum Schutz u. a. der größten
Kiebitzkolonie Österreichs durch Zusammenarbeit zwischen
Naturschutzbund und Landwirtschaft.
Burgenland will Musterland werden
Rittsteuer will das Burgenland auch zu einem Musterland für
naturnahen Wasserbau machen. Seine Devise: "Revitalisieren statt
regulieren." In den vergangenen fünfzehn Jahren sei keine einzige
lineare Regulierung durchgeführt wurden, erinnerte er. Auch bei
Hochwasserschutzprojekten sei neben der Befriedigung des
Schutzbedürfnisses der Menschen auch ökologische Ziele verfolgt
worden. Mit 90 dezentralen Rückhaltebecken - 30 weitere sind in
Planung bzw. im Bau - sei auch ein wertvoller Rückzugsraum für Fauna
und Flora geschaffen worden.(APA)
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