Graz - Nach dem nächtlichen Zugsunglück auf der Südbahnstrecke zwischen Bruck an der Mur und Kapfenberg in der Obersteiermark war die Unfallstelle Samstag Mittag wieder notdürftig passierbar: Die Aufräummannschaften hatten es geschafft, dass ein Streckengleis für den internationalen Fernverkehr wieder befahrbar gemacht werden konnte. Für den Regionalverkehr gibt es bis kommenden Montag weiterhin nur Schienenersatzverkehr, sagte ein ÖBB-Sprecher. Als Ursache für das Entgleisen des mit Holz beladenen Güterzugs wurde ein technisches Gebrechen an einem der Waggons festgestellt. Ein mit Holz beladener Güterzug der ÖBB war am Samstag in den frühen Morgenstunden im Bereich des Frachtenbahnhofs von Bruck an der Mur entgleist. Einige Waggons stürzten um, die Oberleitung und der Oberbau wurden dabei schwer beschädigt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, allerdings ging auf der Südbahn stundenlang rein gar nichts mehr: Für den gerade an diesem Wochenende stattfindenden Urlauber-Schichtwechsel bedeutete dies erhebliche Beeinträchtigungen. Als Unglücksursache wurde von einem Sachverständigen ein technischen Gebrechen ermittelt. Die internationalen Züge wurden für die Dauer der fieberhaft laufenden Aufräumungsarbeiten - verstreutes Holz musste eingesammelt werden - weiträumig umgeleitet. Die ÖBB hatten einen Kranzug im Einsatz, berichtete deren Sprecher Christoph Posch. Samstag Mittag waren die Arbeiten so weit erfolgreich, dass wenigstens der Fernverkehr - InterCity und EuroCity-Züge - auf einem Gleis vorbei gelotst werden konnte. Für die Benutzer von Regionalzügen gab es keine andere Chance als bis kommenden Montag auf Busse umzusteigen. Fast an der gleichen Stelle zwischen Bruck und Kapfenberg hatte sich am 11. Juni des Vorjahres ebenfalls ein Zugsunglück ereignet, das allerdings damals weniger glimpflich ablief: Beim nächtlichen Zusammenstoß zwischen einem Güterzug und einer Verschubgarnitur wurden drei Menschen zum Teil schwer verletzt. Damals war menschliches Versagen Unfallauslöser - ein Lokführer hatte ein Signal übersehen. (APA)