Wels - Mit zwei Schuldsprüchen endete in der Nacht zum Samstag in Wels der Prozess gegen ein Ehepaar, dem die Anklage schweren sexuellen Missbrauch seiner drei Töchter und seines Enkelkindes vorgeworfen hatte. Der Mann wurde zur Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt, seine Frau erhielt 24 Monate Haft, davon acht Monate unbedingt. Laut Anklage soll der Mann schon vor Jahren seine inzwischen erwachsenen drei Töchter wiederholt und massiv sexuell missbraucht haben. Die Anklage sprach auch von Blutschande und Vergewaltigung. Ebenso soll der heute sechsjährige Enkel des Ehepaares Opfer des sexuellen Missbrauchs durch seinen Großvater geworden sein. Die Frau habe vor allem bei den Missbrauchsfällen zugesehen und diese geduldet. Die beiden Angeklagten hatten sich im Prozess für unschuldig erklärt, es handle sich um eine "Verschwörung" der Töchter. Diese hätten auch den Sechsjährigen dazu gebracht, die Großeltern zu belasten. Ein Psychiater hatte allerdings die Glaubwürdigkeit des Buben bescheinigt. Die Verteidigung meldete sowohl für den Mann als auch für die Frau Nichtigkeit und Berufung an, die Urteile sind daher noch nicht rechtskräftig. (APA)