Für Microsoft ist .NET die zwingend notwendige Erweiterung der heutigen Informationsstrukturen. Das sei nötig, damit E-Business in allen Ausprägungen - also letztlich auch der Informations-, Musik- und Video-Handel - zuverlässig und sicher mit jedem Gerät funktionieren kann, das Zugang zum Internet bietet. Skeptiker sehen darin allerdings die schleichende Monopolisierung des Internet durch Microsoft, schreibt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe. "Alles wird leichter" Mit .NET wird alles einfacher, so Microsoft: Adressbücher oder Termindaten an zentraler Stelle im Internet lagern, die aktuellen Börsenkurse der eigenen Aktien abrufen oder eine Theaterkarte bestellen und automatisch vom Konto abbuchen lassen - mit .NET sollen Anwender von überall mit unterschiedlichsten Geräten und dem Internet als Kommunikationsplattform ihren Alltag bewältigen können. ".NET soll sich zu einem umfassenden Netzwerk entwickeln und wird wohl auch zukünftige Windows-Versionen maßgeblich beeinflussen," so c't-Redakteur Peter Siering. Und natürlich soll Windows nach Microsofts Intention auf jedem .NET-tauglichen Gerät residieren. Weit Letztlich erstreckt sich der Einfluss von .NET auf alles, was wir heute als "digitale Welt" kennen. Das zugrunde liegende Konzept muss daher von der Programmiersprache über Sicherheitsmechanismen bis zu den eigentlichen Diensten schlüssig sein - Microsoft hat sich da auf einen gewaltigen Kraftakt eingelassen. Dennoch ist .NET bereits weiter gediehen, als viele Beobachter Microsoft zugetraut haben. Zwar ein offenes System, aber ... Kritiker sehen daher mit Schrecken, was da alles unter der Regie eines einzelnen Software-Herstellers geschehen soll. Und Misstrauen ist sicherlich angebracht: Microsoft deklariert .NET zwar als "offenes System", doch schon jetzt behindern unvollständige Spezifikationen und Standards den Mitbewerb. Hinzu kommen datenschutzrechtliche Bedenken: Über den Anmeldedienst Passport sollen sich Anwender gegenüber den Dienstanbietern ausweisen. Nicht nur dabei werden persönliche Daten des Nutzers abgefragt und zentral auf Microsoft-Servern gespeichert. (red)