International
Mutmaßlicher El Kaida-Verbindungsmann in Frankreich verhaftet
Gefundenes Adressbuch als "Goldmine" bezeichnet
Paris - Den französischen Anti-Terror-Fahndern ist
offenbar ein wichtiger Verbindungsmann der El-Kaida-Organisation von
Osama bin Laden ins Netz gegangen. "Sein Adressbuch ist eine
Goldmine", sagte einer der Untersuchungsrichter der Tageszeitung
"Parisien". "Darin sind die Namen der meisten
islamischen Fundamentalisten aufgelistet, die in den vergangenen
Monaten festgenommen wurden." Yacine Akhnouche, ein 27-jähriger
Franzose algerischer Herkunft, war Anfang der Woche bei Paris
festgenommen worden. Die Ermittler hoffen, durch seine Aussagen das
von Bin Laden in Frankreich organisierte Netzwerk genau
rekonstruieren zu können. Akhnouche zeigte sich in den ersten Tagen der Untersuchungshaft
geständig. Nach eigenen Aussagen kannte er den "Schuhbomber" Richard
Reid, der kurz vor Weihnachten ein Flugzeug auf dem Weg von Paris
nach Miami in die Luft sprengen wollte, sowie den Franzosen Zacarias
Moussaoui, der in den USA als bisher Einziger in Verbindung mit den
Terroranschlägen vom 11. September angeklagt ist. Beide habe er 2000
in einem Trainingslager der El-Kaida-Organisation von Osama bin Laden
in Afghanistan kennen gelernt.
Der 27-jährige Akhnouche wurde Anfang der Woche bei der Fahndung
nach den Hintermännern eines im Dezember 2000 in Straßburg geplanten
Attentats festgenommen. Den in London inhaftierten mutmaßlichen
Fundamentalisten Abu Doha bezeichnete Akhnouche als wichtigsten
Verbindungsmann Bin Ladens für die Rekrutierung neuer
El-Kaida-Mitglieder in Europa.
(APA)