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Foto: Reuters/Serota
Guantanamo - Auf dem US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba sind am Samstag 34 weitere Gefangene aus Afghanistan eingetroffen. Damit sind dort derzeit insgesamt 220 Taliban- und El-Kaida-Kämpfer interniert. Die USA billigen den Häftlingen nicht den Status von Kriegsgefangenen zu, wollen im Fall der Taliban aber die Genfer Konvention anwenden. Die entsprechende Ankündigung von US-Präsident George W. Bush am Donnerstag war auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während Großbritannien und die Bundesregierung die Entscheidung begrüßten, kritisierte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Washington erneut. Die US-Regierung verstoße weiterhin gegen Völkerrecht, da sie den Taliban-Kämpfern nach wie vor den Status als Kriegsgefangene verweigerten. Das IKRK, das als Hüter der Genfer Konvention gilt, erklärte, Gefangene in internationalen Konflikten müssten bis zu einer anders lautenden gerichtlichen Entscheidung als Kriegsgefangene gelten. Dieser Einschätzung schloss sich auch die Internationale Juristenkommission (ICJ) an. Nur ein amerikanisches Gericht und nicht die Regierung könne über den Status der Gefangenen entscheiden, hieß es. Die Bilder der gefesselten und in Käfigen untergebrachten Gefangenen, die zum Teil auf Pritschen geschnallt wurden, hatten heftige internationale Kritik ausgelöst. (APA/AP)