Washington - Das US-Arbeitsministerium plant einem Zeitungsbericht zufolge, die Verantwortlichen für die Altersvorsorge beim bankrotten Energiehändler Enron durch unabhängige Experten zu ersetzen. Die US-Regierung untersuche den Umgang mit den Pensionsplänen bei Enron, berichtete die "Washington Post" am Montag. Ziel der Regierung sei es, die Enron-Verantwortlichen für die Pensionspläne durch außerbetriebliche Treuhänder zu ersetzen, zitierte das Blatt die Staatssekretärin im US-Arbeitsministerium, Ann Combs. Falls es in dieser Frage zu keiner Einigung mit Enron kommen sollte, wolle das Ministerium die Einsetzung von Treuhändern gerichtlich durchsetzen. Mitarbeiter klagen Lay Enron hatte im Dezember Gläubigerschutz nach Artikel Elf des US-Konkursrechts beantragt. Tausende Beschäftigte verloren ihre Arbeit und als Folge des dramatischen Kurseinbruchs der Enron-Papiere auch ihre Rentenersparnisse. In der Zeit zwischen Ende Oktober und November, als die Probleme bei Enron zu Tage traten, durften die Beschäftigten ihre Belegschaftsaktien in ihren Pensionsplänen wegen einer Sperrfrist nicht verkaufen. Dagegen wird Spitzenmanagern des Unternehmens vorgeworfen, in diesem Zeitraum Enron-Aktien in großem Umfang abgestoßen und damit hohe Gewinne gemacht zu haben. Hunderte von Enron-Beschäftigten hatten unter anderem Ex-Konzernchef Kenneth Lay auf Schadensersatz verklagt. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Belegschaft in Kenntnis der prekären Finanzlage weiter ermutigt zu haben, für ihre Altersvorsorge in Mitarbeiteraktien zu investieren.(APA/Reuters)