Die hoch verschuldete KirchGruppe bereitet
laut einem Zeitungsbericht den Verkauf ihrer Beteiligung am
Springer-Verlag vor. Die Verhandlungen mit einer Finanzgruppe seien
"im fortgeschrittenen Stadium", berichtet die "Financial Times
Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Beteiligte. Die Gläubigerbanken
erwägen unterdessen nach Informationen des "Handelsblattes"
(Montagausgaben), im Rahmen einer Auffanglösung bei der KirchGruppe
einzusteigen. Die KirchGruppe habe bei den Verhandlungen über einen Verkauf des
40-Prozent-Pakets am Springer-Verlag am Wochenende große Fortschritte
gemacht, berichtete die FTD. Kirch peile dabei einen Verkaufspreis
von mehr als einer Mrd.
Euro an. An der Börse ist das Paket derzeit rund 800 Mill. Euro wert.
Die Schulden der KirchGruppe belaufen sich auf fünf bis sechs Mrd.
Euro. Auslöser der aktuellen Krise ist eine Forderung des
Springer-Verlags über rund 770 Mill. Euro für eine
ProSiebenSAT.1-Beteiligung. In den kommenden Monaten werden zudem
Kredite der Dresdner Bank und der Bayerischen Landesbank fällig. Im
Herbst kann Rupert Murdoch etwa 1,6 Mrd. Euro für seine
Premiere-Beteiligung von Kirch verlangen. Laut "Handelsblatt"
diskutieren die Gläubigerbanken, einen Teil ihrer Darlehen in
Eigenkapital umzuwandeln. Dabei planen die Kreditinstitute dem
Bericht zufolge offenbar ohne Leo Kirch. Dieser solle von der Spitze
seines Unternehmens abtreten. (APA)