Wien/Salzburg - Die jüngste Forderung der Arbeiterkammer (AK), die doppelte Preisauszeichnung sollte nicht wie vorgesehen Ende Februar, sondern erst Ende Juni auslaufen, stößt bisher auf wenig Gegenliebe. Zurückgewiesen wird sie heute, Montag, vom Vizepräsidenten der Wirtschaftskammer Salzburg, Helmut Haigermoser (F). Bereits in der Vorwoche sprachen sich der Geschäftsführer des Fessel+GfK-Meinungsforschungsinstitutes Rudolf Bretschneider und Erich Kirchler vom Institut für Psychologie der Universität Wien ebenfalls gegen eine Verlängerung aus. In Österreich ist die doppelte Preisauszeichung in Schilling und Euro bis Ende Februar Pflicht. "Viel zu kurz", so AK-Präsident Herbert Tumpel laut "Kronenzeitung" vom Sonntag. Eine Umfrage habe gezeigt, dass viele Konsumenten noch Probleme haben. Die Hälfte der Österreicher sei noch nicht "Euro-fit" und wolle, dass die doppelte Preisangabe länger bleibt. Schwierigkeiten gebe es speziell bei kleineren Beträgen. Für 75 Prozent der Befragten sei die Schillingangabe noch eine sehr wichtige Hilfe. 80 Prozent rechneten nach wie vor jeden Betrag in Schilling um. Sattelfest in Sachen Euro sehe sich nur jeder Fünfte. "Zwei Monate müssen ausreichen" "Österreich ist schon jetzt eines der wenigen Länder, in denen es überhaupt eine doppelte Preisauszeichnung gibt", sagte Bretschneider in der Vorwoche anlässlich der Präsentation der neuesten Studie zum "Euro-Wertverständnis" auf Fragen von Journalisten. Die Frist mit Ende Februar bezeichnete er als "hinreichend langen Zeitraum". Auch Kirchler sah keinen Vorteil in einer Ausdehnung des Intervalls: "Zwei Monate müssen ausreichen", so der Wirtschaftspsychologe. Laut Haigermoser wurde und wird die Verpflichtung zur doppelten Preisauszeichnung von Österreichs Betrieben bis dato vorbildlich erfüllt, auch die Verbraucher hätten die Umstellung von Schilling auf Euro rasch und umfassend vollzogen. Viel größere Sorgen als die Umstellungsphase bereite die Frage, wie stabil der Euro in Zukunft sein werde, "nachdem die katastrophale Finanz- und Budgetpolitik der rot-grünen Schröder-Administration weiterhin das Schlimmste befürchten lasse", so Haigermoser heute in einer Presseaussendung. Die Wirtschaft habe ohnedies die gigantischen Umstellungskosten selbst finanzieren müssen, während die AK nicht bereits sei, so wie die Wirtschaftskammer Beitragssenkungen für die Mitglieder umzusetzen, so Haigermoser weiter: "Es wäre besser für die Volkswirtschaft, wenn sich die AK mit einer Reform des eigenen Apparates befasst, als stets nach neuen Belastungen für die Wirtschaft zu rufen."(APA)