Panorama
"Schockiert und wütend"
Naomi Campbell zieht gegen "Mirror" vor Gericht - Bild zeigte sie vor Drogenberatung - den Drogenkonsum gibt sie zu
London - Weil eine britische Boulevardzeitung ein Bild
druckte, auf dem sie beim Verlassen einer Drogenselbsthilfegruppe zu
sehen war, ist das Top-Model Naomi Campbell vor Gericht gezogen. Das
Model sei "schockiert und wütend" über den Artikel und fühle sich
"verraten und missbraucht", sagte ihr Anwalt Andrew Caldecott am
Montag vor dem High Court in London. Sie sehe dadurch ihre
Privatsphäre verletzt. Die Frage, ob sie illegale Drogen konsumiert habe, beantwortete sie mit "Ja", sie gab zu, dass ihr ihre Drogenprobleme 1997 bewusst geworden seien."Mutiger Versuch"
Die Zeitung "The Mirror" hatte vor einem Jahr
in einer Fotoreportage berichtet, Campbell besuche die
Selbsthilfegruppe der "Anonymen Drogensüchtigen" regelmäßig. Es sei
ein "mutiger Versuch, ihre Alkohol- und Drogenabhängigkeit zu
bekämpfen".
Campells Anwalt erklärte, seine Mandantin sei durch die
Veröffentlichung dermaßen außer sich gewesen, dass ein Freund die
Sorge geäußert habe, der Bericht werde sie vollends "durchdrehen"
lassen. Dem Anwalt zufolge hielt die Veröffentlichung sie auch davon
ab, weitere Therapiesitzungen in London zu besuchen. Stattdessen habe
sie ins Ausland ausweichen müssen. Campbell sei zuvor ein Jahr lang
regelmäßig zu der Gruppe gegangen. Am Tag der Aufnahme habe sie
"ausnahmsweise" gleich drei Sitzungen besucht. (APA/red)