Die HypoVereinsbank will nach Angaben aus Finanzkreisen als Teil ihrer Rettungsaktion für die angeschlagene Kirch-Gruppe nicht auf Forderungen gegenüber dem Münchener Medienkonzern verzichten. Ein Forderungsverzicht sei nicht Teil der Lösung, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus den Kreisen. Die Kirch-Gruppe wird wahrscheinlich noch in dieser Woche entscheiden, ob er das Angebot annimmt, falls ein anderer Investor nicht noch einen höheren Preis bietet, hieß es. Die mit rund sechs Millilarden Euro verschuldete Kirch-Gruppe muss in den nächsten Monaten mehrere Großkredite zurückzahlen und kann durch den Verkauf der Springer-Anteile zumindest einem Teil ihrer Verpflichtungen nachkommen. Die HypoVereinsbank hat dem Kirch-Konzern nach eigenen Angaben weniger als 500 Millionen Euro geliehen. Zu den größten Gläubigerbanken zählen außerdem die Deutsche Bank, die Bayerische Landesbank und die Dresdner Bank. Gewinnbringend verkaufen HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt habe Kirch als langjährigem Kunden in einer schwierigen Lage helfen wollen, hieß es in den Finanzkreisen. Gleichzeitig könne das Münchener Kreditinstitut an dieser Transaktion verdienen. "Die HypoVereinsbank will den Springer-Anteil natürlich Gewinn bringend verkaufen. Das ist Grundsatz jedes Bankgeschäfts", hieß es. Dabei sei die Bank aber nicht unter Zeitdruck. "Das muss nicht in den nächsten sechs Wochen passieren". Für das Investment gebe es viele Interessenten. Einem Verkauf des Anteils muss der Springer-Verlag allerdings zustimmen. (APA/Reuters)