Etat
Deutsche Bank will angeblich Zerschlagung von Kirch
Auch Formel Eins und Premiere World sollen verkauft werden
Anders als die HypoVereinsbank will die
Deutsche Bank nach einem Bericht des "Wall Street Journal Europe" die
vom Bankrott bedrohte Kirch-Gruppe zerschlagen. Wie die Zeitung am
Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, plant
Deutschlands größtes Finanzhaus einen Verkauf der Formel Eins und des
Verluste schreibenden Bezahlfernsehens Premiere World als Ausweg aus
der Krise bei dem Medienkonzern.
"Bild" und "Welt" vor verkauf
Auch den 40-prozentigen Anteil am Axel Springer Verlag mit den
Flagschiffen "Bild" und "Welt" müsse verkauft werden. Damit könne
sich Kirch auf sein Kerngeschäft aus dem Handel mit Filmrechten und
TV-Sendern wie Sat.1 und ProSieben konzentrieren und wieder
Handlungsspielraum gewinnen.
Formel Eins an Autobauer und Premiere an Murdoch
Die Formel Eins soll dem Bericht zufolge an Autobauer wie
DaimlerChrysler verkauft werden, die den Einstieg von Kirch in dieses
Geschäft ohnehin höchst kritisch sehen. Premiere World solle dagegen
an den US-australischen Medienmogul Rupert Murdoch gehen, der an dem
PayTV-Sender bereits 22 Prozent hält. Für die Übernahme des Anteils
am Springer-Verlag steht nach Angaben aus Branchenkreisen die
HypoVereinsbank bereit, die dafür bis zu 1,1 Mrd. Euro (15,1 Mrd. S)
zahlen wolle.
Allerdings will die HypoVereinsbank ebenso wie die anderen
Gläubiger Bayerische Landesbank, Dresdner Bank, JP Morgan and Lehman
Brothers eine weitgehende Zerschlagung des Kirch-Konzerns wie von der
Deutschen Bank geplant verhindern. Dem "Wall Street Journal Europe"
zufolge setzen sie weiter auf einen "Weißen Ritter" für den
Medienunternehmer. (APA)