Wirtschaft
ÖIAG: Kein Kurswechsel bei Privatisierungsstrategie
Michaelis: Kein Privatisierungsauftrag für voestalpine, sondern Beteiligungsmanagement -
Wien - Zeitungsberichten, dass es bei der ÖIAG einen
Kurswechsel bei der Privatisierungsstrategie gebe, trat ÖIAG-Vorstand
Peter Michaelis heute Dienstag entgegen. Die ÖIAG habe vom
Gesetzgeber zwei Aufträge erhalten, einen Privatisierungsauftrag und
einen für das Beteiligungsmanagement. Für die Voest Alpine AG liege
kein Privatisierungsauftrag vor, daher falle das Unternehmen unter
die Beteiligungsverwaltung. Dabei gehe es darum, "werterhaltend und
wertmaximierend für den Eigentümer tätig zu sein", so Michaelis auf
APA-Anfrage. Seitens Voest Alpine habe die ÖIAG als Eigentümerholding noch
keinen offiziellen Antrag auf eine Kapitalerhöhung erhalten. (In
heutigen Zeitungsberichten ist zu lesen, dass die ÖIAG jetzt wieder
"offen" sei für neue Beteiligungen, bzw. bei Kapitalerhöhungen ihrer
Beteiligungsgesellschaften mitzuziehen. Als aktuelles Beispiel wird
die Voest Alpine angeführt, wo die ÖIAG "bei der geplanten
Kapitalerhöhung im Gegensatz zu ihrer bisherigen Strategie voll
mitziehen will", schreiben die "Salzburger Nachrichten". Der "Kurier"
mutmaßt, "das würde das Gegenteil dessen sein, was über die ÖIAG im
Regierungsübereinkommen steht").
Kapitalerhöhung bei Voest Alpine
Der Antrag auf eine Kapitalerhöhung bei Voest Alpine steht für die
heurige Hauptversammlung im Raum, da das Unternehmen - vorbehaltlich
einer Genehmigung durch den Aufsichtsrat - rund eine Mrd. Euro
mittelfristig in den automotiven Kapazitätsausbau am Standort Linz
investieren will. Die ÖIAG hält bei Voest Alpine einen Anteil von 37,8
Prozent.
Dementiert wird von Michaelis, dass die ÖIAG mit dem Investor
Gerhard Andlinger wegen eines Einstiegs bei der VA Tech AG verhandle.
Andlinger hatte bereits im November Verhandlungen mit dem VA
Tech-Vorstand wegen einer knapp 20-prozentigen Beteiligung geführt,
die aber abgebrochen wurden. "Wir haben damals ein
Hauptversammlungs-reifes Konzept erstellt, das wir jederzeit wieder
herausholen können", sagte VA Tech-Chef Erich Becker Montagabend.
Derzeit gebe es aber keine Verhandlungen des VA Tech-Vorstandes mit
Andlinger. (APA)