Ökologie
Haupt: "Haben nichts verschwiegen"
Die Pestizidproblematik sei seit langem bekannt - aber schwer handhabbar
Wien - "Wir arbeiten transparent und haben nichts verschwiegen", wehrt sich FP-Gesundheitsminister Herbert Haupt gegen Vorwürfe, er habe jene schon seit Monaten vorliegenden Ergebnisse von Pestiziduntersuchungen nicht entsprechend veröffentlicht. Aus einer dem STANDARD vorliegenden Antwort Haupts auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen war klar hervorgegangen, dass Haupt bereits im Herbst von zum Teil alarmierenden Daten über pestizidverseuchtes Gemüse und Obst informiert war. Das Ministerium habe im Falle jener kontaminierten Lebensmittel "aber sofort reagiert und die verseuchten Produkte sofort aus dem Verkehr gezogen", wehrt auch Haupt-Sprecher Gerald Gross Kritik ab. "Wir haben nie etwas unter den Teppich gekehrt, sondern alles öffentlich gemacht." Die Pestizidproblematik seit seit langem bekannt, sie sei aber schwer handhabbar, zumal "jeden Tag Importe ins Land kommen". Es könne nicht garantiert werden, "dass nicht auch morgen wieder pestizidhältiges Gemüse oder Obst angeboten wird".
Ungeachtet der kalmierenden Worte aus dem Gesundheitsministerium richtete der Verein Global 2000, der mit eigenen Paprika-Tests die Debatte um mit Pestiziden behandeltes Gemüse ausgelöst hatte, am Mittwoch einen offenen Brief an Haupt, in dem er den Minister zu "strengeren und wirksameren Lebensmittelkontrollen und entsprechenden Konsequenzen" auffordert. Der "Paprika-Skandal" belege, dass das Gesundheitministerium seinen Aufgaben nicht ausreichend nachgekommen sei. (mue/DER STANDARD, Printausgabe 14.02.2002)