Unternehmen
VA-Tech-Metallurgie nicht vor 2003 in Gewinnzone
Bündelung der Energie- und Wassersparten
Wien/Linz - Der Voest-Alpine Industrieanlagenbau (VAI), die schwer unter Druck geratene Metallurgiesparte des Linzer VA-Tech-Konzerns, wird frühestens im Jahr 2003 in die Gewinnzone zurückkehren. 2001 hat die Sparte einen Rekordverlust erzielt, der schwer auf dem Gesamtkonzern-Ergebnis lastet. Der Weltstahlmarkt sei zuletzt von zehn auf sieben Milliarden Euro eingebrochen. VAI reagiere mit der Abgabe einiger nicht zum Kern gehöriger Bereiche sowie dem Abbau von 700 Mitarbeitern auf 3500 Beschäftigte, sagte VA-Tech-Vorstandschef Erich Becker in Wien vor Journalisten. Die Metallurgiesparte, einst die Cashcow des Vier-Milliarden-Euro-Konzerns, erwirtschaftet rund ein Viertel des Umsatzes.
Power & Water
75 Prozent kommen mittlerweile aus den vier Unternehmensbereichen (Hydro, Energieübertragung und -verteilung, Wassertechnik und Infrastruktur). Diese Sparten sollen Zug um Zug in einer Gesellschaft mit dem Arbeitstitel VA Tech "Power & Water" gebündelt werden.
Ziel sei der gemeinsame Marktauftritt der Unternehmensbereiche und die Bündelung von kostspieligen Zentralbereichen. Vermutungen, wonach die neue Konzernstruktur mit der Absicht des VAI-Verkaufs geschaffen werden, wies Becker zurück: "Die neue Einheit ist weniger zerschlagungsgefährdet als das heutige Gebilde. Die Struktur erleichtert die Zweiteilung und verhindert die Fünfteilung."
Auch die immer wieder aufflammenden Spekulationen über seine eigene Ablöse, verwies Becker "belustigt" ins Reiche der Gerüchte. "Ich habe dem Aufsichtsrat keinen Rücktritt angeboten und zur Stunde auch kein Angebot bekommen."
Einen 20-Prozent-Einstieg des austroamerikanischen Unternehmers Gerhard Andlinger bei der VA Tech, der derzeit verhandelt wird, begrüßt Becker, weil frische Liquidität ins Unternehmen käme. "Das hätte sicherlich eine beflügelnde Wirkung auf die VA Tech." (miba, Der Standard, Printausgabe, 13.02.02)