Ein Kampffeld ist definiert zwischen dem übermächtigen ORF und ATV, das ab der ersten Septemberwoche österreichweit per Antenne empfangbar sein will: Wie die Anstalt bastelt auch der Privatsender an einer täglichen Soap, sagt Geschäftsführer Tillmann Fuchs.Koproduktionspartner Ein "kleiner deutscher Privatsender" soll als Koproduktionspartner gewonnen werden. Fuchs schweigt sich aus welcher. Nahe liegend wäre RTL 2, an dem ATV-Hauptgesellschafter Herbert Kloiber beteiligt ist. Elf bis 13,1 Millionen Euro (150 bis 180 Mio. S) veranschlagt der ATV-Chef. Als österreichischer Anteil realistisch, meint der Kaufmännische ORF-Direktor Alexander Wrabetz im STANDARD-Interview . In Summe würde ein solches Projekt merklich teurer, "damit es auch nur minimalen Ansprüchen genügt". Und mit "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (RTL) annähernd mithalten kann. Der ORF dachte schon länger über ein solches Projekt mit RTL als Partner nach. Das Interesse in Köln ist abgekühlt, nun verhandelt der Küniglberg offenbar mit deutschen Öffentlich-rechtlichen. "Genau das würde ORF 1 von den Privaten unterscheiden", befürwortet Wrabetz ein solches Projekt. Wenngleich wegen hoher Kosten als Koproduktion "halbösterreichisch", wäre das "noch immer österreichischer als der Prinz von Bel Air". "Jubelnd zusammenlaufen" würden Werbe- und Produktionswirtschaft darob - dem neuen ORF-Gesetz entspräche mehr Österreichisches ebenso. "Der Tag ist lang" Das "Profil von ORF 1", derzeit geprägt von Kaufprogrammen, könnte man neben Soap und mehr eigenproduzierten Filmen auch mit "flotter" Information für Jüngere stärken. Keine zweite "ZiB 1", aber: "Der Tag ist lang." (fid/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13. Februar 2002)