Ökologie
AK-Kärnten: Jeder dritte Räucherfisch nicht frisch
Ergebnis einer Untersuchung in Klagenfurter Supermärkten
Klagenfurt - Bei verpacktem Fisch ist offensichtlich auf die
Haltbarkeitsfristen kein Verlass. "Jede dritte Ware ist schon am Tag
der Ablauffrist nicht mehr in Ordnung", stellte die Arbeiterkammer
Kärnten am Mittwoch nach einem Test von Räucherfisch fest. Eine Probe
sei sogar gesundheitsschädlich gewesen. Die Konsumentenberatung der AK-Kärnten hat insgesamt 22
geräucherte Fischwaren in Supermärkten in Klagenfurt (Billa,
Interspar, Merkur, Zielpunkt, Mondo, Hofer, Lidl, Contra, Spar)
eingekauft. Die Proben (Wildlachs, Thunfisch, Bückling, Heilbutt,
Makrelen, Pfeffermakrelen, Schillerlocken, Forellenfilets, Sprotten,
Partyplatte) wurden in der Lebensmitteluntersuchungsanstalt (LMU) in
Klagenfurt am Tag der Ablauffrist sensorisch und mikrobiologisch
untersucht.
Das laut AK wenig erfreuliche Ergebnis: Nur zehn von 22 verpackten
Fischprodukten waren einwandfrei in Ordnung. Jede dritte Ware habe
hingegen grobe Mängel aufgewiesen. Ein geräucherter Wildlachs sei
sogar als gesundheitsschädlich eingestuft worden, weil Listerien
festgestellt wurden. Listerien sind krankheitserregende Keime, die
vor allem für Schwangere gefährlich sind.
Bei zwei Fischproben hat die LMU Hygienemängel nachgewiesen, vier
Waren wurden als wertgemindert eingestuft. Fünf weitere Produkte
wurden am Tag der Ablauffrist als "gerade noch in Ordnung" bewertet.
Diese Produkte sind nach dem Lebensmittelgesetz noch nicht zu
beanstanden.
"Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist für Konsumenten ein wichtiger
Anhaltspunkt. Sie müssen sich auf diese Angaben verlassen können",
betont die Leiterin der AK-Konsumentenberatung, Josefine Traunik.
Wenn Lebensmittel schon am Tag der Ablauffrist verdorben sind, sei
dies "mehr als unbefriedigend".
Daher fordert die Arbeiterkammer, dass die Haltbarkeitsfristen
realistisch bemessen und entsprechend verkürzt werden. Die
Lagertemperaturen und die Kühlkette von der Erzeugung bis zum Verkauf
müssen eingehalten und besser kontrolliert werden. Lebensmittel
müssen auch konsequent auf Antibiotika und Rückstände von
Schadstoffen aus Futtermitteln kontrolliert werden.
Konsumenten wird beim Einkauf von sensiblen Lebensmitteln
empfohlen, auf Folgendes achten: Keine Produkte mit einem sehr
knappen Mindesthaltbarkeitsdatum kaufen; die Produkte zu Hause nicht
mehr allzu lange lagern; während des Transportes und bei der Lagerung
zu Hause für gute Kühlung sorgen; die ideale Lagerung daheim erfolgt
bei Kühlschranktemperatur (vier Grad Celsius), Geruch und Geschmack
bei Fischen müssen einwandfrei sein. Frische Ware riecht rein, nicht
säuerlich, faulig, tranig oder ranzig. (APA)