Nahost
Israels Armee sperrt Gaza-Streifen für Journalisten und Diplomaten
Berichterstattung ausländischer Medien über Zerstörungen soll unterbunden werden
Gaza - Wenige Stunden nach der Besetzung von drei
palästinensischen Ortschaften hat die israelische Armee am Mittwoch
ausländische Journalisten und Diplomaten am Besuch des Gaza-Streifens
gehindert. Am Grenzübergang Erez wurden Dutzende von Korrespondenten
zurückgewiesen, die zur Berichterstattung über die nächtlichen
Angriffe der Armee in das umzäunte Palästinensergebiet fahren
wollten. Diplomaten, die von der palästinensischen Führung eingeladen
worden waren, mit eigenen Augen die von israelischen Kampfflugzeugen
am Montag verursachten Zerstörungen in der Stadt Gaza zu sehen,
wurden nach palästinensischen Angaben ebenfalls am Betreten des
Gebiets gehindert. Erst nach Protesten der ausländischen Medien wurde
einer Handvoll Korrespondenten die Einreise erlaubt.
Die israelische Armee war am späten Dienstagabend mit Panzern und
Infanterie in die palästinensischen Orte Dir el Balah, Beit Hanun und
Beit Lahia eingedrungen. Bei einer Schießerei in Dir el Balah wurden
drei palästinensische Polizisten getötet. Nach palästinensischen
Angaben wurde ein 19-jähriger Palästinenser während der Aktionen in
der Stadt Beit Hanun von einer Panzergranate getroffen und getötet.
Am Morgen zogen sich die Truppen aus zwei der besetzten Städte
zurück. Die Invasion folgte einem palästinensischen Raketenangriff
und einem Angriff auf eine Armeebasis in Süd-Israel am Sonntag. Israel drohte
daraufhin mit der umfassenden Wiederbesetzung autonomer
Palästinensergebiete.(APA/dpa)