International
Bush will Nordkorea Gespräche ohne Vorbedingungen anbieten
Pjöngjang warnt vor wachsenden Spannungen
Washington/Seoul - US-Präsident George W. Bush will
Nordkorea während seiner bevorstehenden Asien-Reise Gespräche ohne
Vorbedingungen anbieten, wie Außenminister Colin Powell am Dienstag
(Ortszeit) vor einem Senatsausschuss in Washington sagte. "Wir
hoffen, dass sie darauf eingehen", sagte Powell. Bush werde auch
seine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass die Menschen in Nordkorea
eines Tages den selben Lebensstandard genießen könnten wie in
Südkorea. In einer Rede im vergangenen Monat hatte Bush Nordkorea als Teil
der "Achse des Bösen" mit dem Iran und dem Irak bezeichnet. Powell
erklärte, Bush habe derzeit nicht vor, gegen irgendein Land Krieg zu
führen. Bushs Rede zur Lage der Nation war aber vielfach mit
Besorgnis aufgenommen worden. Auch US-Senator Robert Byrd riet Bush,
seine Worte doch mit Bedacht zu wählen.
Powell sagte, die USA würde sich auch weiter zur Regierung in
Pjöngjang äußern und deutlich machen, dass sie der Ansicht seien,
dass deren Politik nicht zum Wohl des Volkes sei. Nach Ansicht
Nordkoreas verstärkt die geplante Reise Bushs die Gefahr eines
Krieges auf der geteilten Halbinsel. "In der Reihe der US-Herrscher
ist Bush der kriegerischste und grässlichste Präsident, der
verzweifelt die Konfrontation mit der Koreanischen Demokratischen
Volksrepublik sucht", hieß es am Mittwoch in einem Kommentar der
staatlichen Zeitung "Minju Choson". Bush will Südkorea während einer
Asien-Reise von Dienstag bis Donnerstag besuchen.(APA/AP)