Wien - "Was soll das, sich eine Weihe auf einem solchen Weg zu erschleichen?" Eindeutig klar gestellt hat am Mittwoch der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, die Haltung der katholischen Kirche zur "Priesterinnenfrage". Wie berichtet, wollen sich sieben Frauen aus Österreich und Bayern weihen lassen. Sie haben nach eigenen Angaben bereits einen katholischen Bischof gefunden, der ihnen das Sakrament spenden will. Laut Schönborn hätten nicht nur die Frauen mit Exkommunikation zu rechnen, sondern auch der Bischof, der sie weiht. Der Kardinal empfiehlt den Frauen den Wechsel zur evangelischen Kirche, wo dieses Amt für sie zugänglich sei. Schönborn nahm am Aschermittwoch zu grundsätzlichen Fragen der katholische Kirche Österreich Stellung. Er sprach sich für ein Ende der kirchlichen "Nabelbeschau" und ein stärkeres kirchliches Engagement in den Fragen EU-Erweiterung, interreligiöser Dialog (vor allem mit dem Islam) und globale Gerechtigkeit aus. Katharina Krawagna-Pfeifer - DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 14.2.2002