London - Nichtrostender Stahl macht zwar seinem Namen Ehre, unterliegt aber einer anderen Zersetzung ("pitting corrosion"). Nach außen ist er durch beigemischtes Chrom geschützt, das bei Nässe rasch zu einer Schutzschicht oxidiert. Aber im Inneren ist der Stahl angreifbar. Dass das an Verunreinigungen mit Schwefel liegt, weiß man schon lange. Aber wie sie zu Korrosion führen, haben britische Forscher erst jetzt mit neuen Mikroskopen erhellt: Die Schwefelverunreinigungen finden sich beim Abkühlen der Stahlschmelze in kleinen Einschlüssen zusammen. Dort hinein ziehen sie aus der Umgebung Chrom, und dort, wo es nun fehlt, beginnt die Korrosion. Bisher sucht man Abhilfe in teurem schwefelarmem Stahl. Die Forscher empfehlen geänderte Schmelzverfahren zur besseren Chromverteilung. (jl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14. 2. 2002)