Natur
Massensterben in Fischerei-Netzen
Stellnetze bedrohen Schweinswal-Bestand in der Nordsee
Westerland/Bremen - Die Fischerei mit Stellnetzen gefährdet nach Auffassung des Umweltverbandes World Wide Fund for Nature (WWF) den Bestand von Schweinswalen in der Nordsee. Mindestens 7.500 dieser Meeressäuger würden pro Jahr allein in der zentralen und südlichen Nordsee als ungewollter Beifang getötet, sagte eine WWF-Mitarbeiterin vor Beginn einer internationalen Fischereimesse am Donnerstag in Bremen. Wegen lückenhafter Erhebungen sei die Zahl "wahrscheinlich noch viel, viel größer". Mit einer Protestaktion will der WWF zur Messe-Eröffnung auf das Problem aufmerksam machen.
Schweinswale zählen zu den Kleinwalen
Schweinswale zählen mit einer Größe von rund 1,50 Metern zu den Kleinwalen und sind die einzige in der Nordsee heimische Walart. In Deutschland leben nach Schätzungen von Biologen weniger als 100 Exemplare vor den nordfriesischen Inseln Sylt und Amrum. Der gesamte Nordseebestand wird seit einer Zählung von 1994 mit rund 170 000 Tieren beziffert.
Zum Verhängnis wird den Walen nach WWF-Angaben vor allem die dänische Stellnetzfischerei. Der massenhaften Tod der Meeressäuger in den Netzen widerspreche zwar mehreren internationalen Schutzabkommen. Diese würden von der Fischereipolitik jedoch nicht umgesetzt. (APA/dpa)