Wirtschaft
Feratel auf Expansionskurs
Angebote in Dubai und Aserbaidschan
Wien/Pfarrwerfen - Die börsenotierte Innsbrucker
Mediengruppe Feratel ist weiter auf Expansionskurs. Der Anbieter von
Tourismus-Buchungssoftware und Live-Wetter- und Panorama-TV, der
bereits in Österreich, Deutschland, Norditalien, der Schweiz,
Tschechien, Kroatien und der Slowakei tätig ist, will heuer in den
französischen und süditalienischen Markt einsteigen, sagte
Feratel-Vorstand Markus Schröcksnadel im APA-Interview. Auch Angebote
in Dubai und Aserbaidschan würden derzeit geprüft. Erst kürzlich sei in Ungarn die erste Feratel-Wetterkamera
aufgestellt worden, berichtete Schröcksnadel. Künftig sei auch an
einen Einstieg in Russland und Slowenien gedacht. Der Einstieg in
Spanien, der schwieriger als erwartet sei, sei indes etwas nach
hinten verschoben worden: "Alles gleichzeitig geht nicht", so
Schröcksnadel. In den USA, Japan und Kanada ist Feratel mit einer
Software auf dem Markt, die Auskunft über den Skipistenzustand gibt.
Erst kürzlich wurde zudem mit dem US-Anbieter von
Hotelreservierungssystemen, Room Finders, ein Joint Venture gegründet
und die Anfang 2001 erworbene Buchungssoftware hobooBox eingebracht.
Derzeit 230 Wetterkameras in Betrieb
Feratel hat derzeit 230 Wetterkameras in Betrieb, rund 100 davon
in Österreich. Die Kameras, die Feratel an touristische Partner wie
Seilbahnbetreiber oder Tourismusverbände verkauft, werden auf
Berggipfeln, in Skigebieten, Ortszentren und an Meeres- bzw.
See-Stränden aufgestellt. Die TV-Wetterpanoramabilder, die Feratel
derzeit an 9 Sender - darunter den ORF - liefert, werden zu 80
Prozent über Richtfunk übertragen, 15 Prozent werden über Satelliten
übermittelt.
5 Prozent der TV-Bilder werden über die speziell entwickelte neue
Software I-Cam über das Internet übertragen, die dort eingesetzt
wird, wo es keinen Richtfunk und keine Satelliten gibt. I-Cam erlaubt
auf Grund einer Zeitverzögerung allerdings keine
Live-Berichterstattung. Alle TV-Wetterbilder werden derzeit im neuen
Feratel-Technologiezentrum in Pfarrwerfen bei Salzburg gebündelt.
Vereinheitlichung der Hotel-Buchungssoftware
Ein weiterer Schwerpunkt neben der Expansion in neue Länder liege
heuer in der Vereinheitlichung der Hotel-Buchungssoftware, betonte
Schröcksnadel. Feratel hatte zuletzt innerhalb eines Jahres sieben
Unternehmen mit unterschiedlicher Software übernommen, die nun auf
einen Standard vereinheitlicht werden sollen. Die Akquisitionspolitik
sei aber geschlossen, so der Feratel-Vorstand.
Feratel will im laufenden Geschäftsjahr 2001/02 (per Ende April)
sowohl bei der Buchungssoftware wie bei den TV-Wetterkameras ein
zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Betriebsergebnis erzielen,
kündigte Schröcksnadel an. Mit dem Geschäftsverlauf liege Feratel
derzeit "im Plan". Im 1. Halbjahr 2001/02 wurde ein Umsatzanstieg von
4,3 auf 7 Mill. Euro erzielt, das EBITDA war mit minus 320.000 Euro
planmäßig negativ, da das Sommerhalbjahr üblicherweise viel schwächer
als der Winter ist.(APA)