Unternehmen
FACC baut neuerlich Jobs ab
Rieder Flugzeug-Triebwerkbauer leidet unter "größter Luftfahrtkrise seit dem Zweiten Weltkrieg"
Wien - Die "größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg" in der
Luftfahrtindustrie sorgt bei der auf die Produktion von
Luftfahrtbauteilen spezialisierten oberösterreichischen Fischer
Advanced Composite Components AG (FACC) weiter für Turbulenzen.
Nachdem das Rieder Unternehmen bereits Anfang des Jahres bereits 50
Mitarbeiter abgebaut hat, müssen im März 2002 noch einmal 47 der
zuletzt noch 780 Mitarbeiter das Unternehmen gehen. Geplant sind
außerdem ein Überstundenstopp, Freistellungsmodelle und
Aussetzungsverträge, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.Sozialplan
Gemeinsam mit dem Betriebsrat sei ein Sozialplan verhandelt
worden, der freiwillige Zahlungen des Unternehmens und und die
Unterstützung und Finanzierung von Weiterqualifizierungsmaßnahmen
vorsieht. Härten für betroffene Mitarbeiter sollten damit abgefedert
werden, hofft FACC.
Gedämpfte Aussichten
Im kommenden Geschäftsjahr 2002/03, beginnend mit 1. März,
erwartet FACC "im Einklang mit den sinkenden Fertigungsraten der
Flugzeughersteller" einen Umsatzrückgang um rund 15 Prozent auf 79,9
Mill. Euro (1,1 Mrd. S). Im laufenden Geschäftsjahr 2001/02 soll
"trotz der angespannten Situation" der geplante Umsatz von 94,5 Mill.
Euro (1,3 Mrd. S) erreicht werden. Die Umsatzrendite soll dabei 6
Prozent betragen. Die Luftfahrindustrie sei derzeit geprägt durch "Firmenpleiten,
Kapazitätskürzungen und Entlassungen im großen Stil". Die
Flugzeughersteller hätten ihre Produktionsraten auf knapp die Hälfte
des Vorjahresvolumens gekürzt, Boeing etwa von 527 Flugzeuge 2001 auf
380 im heurigen Jahr und 275 bis 300 im kommenden.
Hoffnung auf Kompensationsgeschäfte
Hoffnung setzt FACC nun vor allem in Kompensationsgeschäfte aus
dem österreichischen Ankauf von Black-Hawk Hubschraubern bzw. aus der
zukünftigen Beschaffung von Abfangjägern. Entsprechende Verhandlungen
mit den Herstellern von Zelle und Triebwerk des Black Hawks seien
bereits seit einigen Monaten im Laufen. Die Verhandlungen könnten
"kurzfristig wertvolle Aufträge" für FACC bringen, "die den durch die
Krise entstandenen Umsatzrückgang ausgleichen können", so das
Unternehmen. (APA)