Wien - Die Einkaufsstraßen leben, freut sich Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Nettig. Vor zehn Jahren flossen 12 bis 14 Milliarden Schilling Kaufkraft ins Umland ab, heute nicht mehr. 52,3 Millionen Euro (720 Millionen Schilling) wurden seit 1992 für die Wiener Einkaufsstraßen ausgegeben, im Februar wurde das "weltweit größte Citymarketing-Projekt" erweitert: Die Geschäftsleute bekommen "Einkaufsstraßen-Manager", vorerst 37 Geschäftsstraßen sollen so professionell vermarktet werden.200 Unternehmer in sechs Einkaufsstraßen haben begonnen Angefangen hat es mit 200 Unternehmern in sechs Einkaufsstraßen, heute betreiben 9000 Unternehmer in 100 Einkaufsstraßenvereinen aktiv die Vermarktung ihrer Standorte. Leere Geschäftslokale sieht der Spaziergänger dennoch in der Stadt, 2800 wurden zuletzt gezählt. Davon waren nach Angaben der Wirtschaftskammer jedoch nur 800 tatsächlich frei verfügbar; 600 wurden inzwischen auch neu vermietet. Die mit der vergangenen Mietrechtsänderung gestiegenen Geschäftsmieten haben sich nach Nettigs Ansicht aber auf ein vertretbares Niveau eingependelt. Insgesamt nimmt die Verkaufsfläche in Wien jährlich um bis zu 3,5 Prozent zu, in Randlagen haben es vor allem ältere Menschen dennoch schwer, Waren des täglichen Bedarfs zu kaufen. (or, DER STANDARD Print-Ausgabe 15.2.2002)