Klima
Japan begrüßt Bushs Vorschlag
"Demonstration ihrer ernsten Absicht"
Tokio - Japan hat den Alternativplan der US-Regierung
zum Umweltschutzprotokoll von Kyoto am Freitag begrüßt. Es sei eine
"Demonstration ihrer ernsten Absicht", das Thema globale Erwärmung
anzugehen, heißt es in einer am Freitag in Tokio verbreiteten
Stellungnahme der japanischen Außenministerin Yoriko Kawaguchi.Schlüsselrolle Japans
Bush hatte seine Kyoto-Alternative wenige Tage vor Beginn einer
Reise am kommenden Samstag nach Japan, Südkorea und China bekannt
gegeben. Japan spielt eine Schlüsselrolle bei der Zukunft des
Kyoto-Abkommen. Bush hatte trotz massiver internationaler Proteste
dem Kyoto-Vertrag eine Absage erteilt. Das Abkommen verlangt eine
Verringerung des Ausstoßes von Kohlendioxid und anderen
Treibhausgasen bis 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent unter den
Stand von 1990.
Ökonomie und Ökologie
Die japanische Regierung teile die Einschätzung, dass die
technologische Entwicklung gefördert werden müsse und dass bei der
Unterstützung von Aktionen gegen die globale Erwärmung die
Vereinbarkeit mit der Wirtschaft berücksichtigt werden müsse, heißt
es in der Erklärung der japanischen Außenministerin. "Die Regierung
Japans hofft stark, das die Regierung der Vereinigten Staaten weiter
Maßnahmen verstärken wird, um auf der Basis der bekannt gegebenen
Politik die globale Erwärmung anzugehen", sagte Kawaguchi. Die Ex-
Umweltministerin war im vergangenen Jahr Japans Delegationsleiterin
bei den schwierigen Verhandlungen beim Welt-Klimagipfel in Bonn.
Alle müssen teilnehmen
Während Japan alle notwendigen Schritte ergreifen wolle, um die
Verabschiedung des Kyoto-Protokolls im Parlament sicherzustellen
sowie die dafür erforderlichen Gesetze in der laufenden
Parlamentsperiode in Kraft zu setzen, sei es wichtig, eine gemeinsame
Regelung in der Zukunft zu erstellen, an der "alle Länder
einschließlich der USA und Entwicklungsländer teilnehmen", sagte
Kawaguchi. Japan hoffe, "dass die Regierung der Vereinigten Staaten
sich aktiv bei den Verhandlungen zum Klimawandel engagieren". (APA/dpa)