Linz - Beim Linzer Voestalpine-Konzern war das Geschäft in den ersten neun Monaten des Bilanzjahres 2001/02 (31.3.) durch das anhaltend schlechte wirtschaftliche Umfeld beeinflusst. Dennoch konnten am Freitag - entgegen dem Trend bei den meisten Stahlherstellern - durchwegs positive Ergebniszahlen vorgelegt werden, die im Vergleich mit dem Rekordjahr 2000/01 weit zurücklagen, sich aber im Rahmen der Analystenerwartungen bewegten. Bei einem um 7 Prozent auf 2,472 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz schwächte sich der Betriebserfolg um 47,1 Prozent auf 108,6 Mill. Euro ab. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) fiel, belastet durch einen schwachen Börsekurs der Beteiligung an der VA Tech AG, um 81 Prozent auf 34,5 Mill. Euro zurück. Der Periodenüberschuss verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 126 auf 16,5 Mill. Euro. Der Gewinn je Aktie für die ersten drei Quartale beläuft sich auf 0,5 Euro verglichen mit 3,8 Euro im Vergleichszeitraum. Die Sonderbelastung durch den Abwertungsbedarf der VA Tech-Beteiligung stellt für das Unternehmen aber keine Cash-Belastung dar und wird keinen Einfluss auf die Dividende haben. Wie berichtet, wird der voestalpine-Vorstand heuer wie für 1999/2000 eine Dividende von 1,20 Euro je Aktie vorschlagen, für das Vorjahr war zusätzlich ein Sonderbonus von 0,70 Euro ausgeschüttet worden. Trendwende Vorstandsvorsitzender Franz Struzl äußerte sich mit den Ergebnissen der ersten neun Monate am Freitag zufrieden. Die rückläufigen Ertragsziffern dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ergebnisse den Werten eines durchschnittlich guten Geschäftsjahres entsprechen. Für das letzte Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 erwartet Voestalpine nach sechs Quartalen mit sinkenden Preisen eine Stabilisierung. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, das Ertragsniveau von 1999/2000 zu erreichen und setzt auf eine Trendwende im ersten Quartal des kommenden Geschäftsjahres (1.4. bis 30.6.) Mit Hilfe eines genehmigten Kapitals aus der Hauptversammlung vom 7. Juli 1999 (eine Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 20 Prozent, von derzeit 33 Mill. Aktien auf 39,6 Mill. Aktien) verfügt der Voestalpine-Vorstand über die nötige Flexibilität, um verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wahrzunehmen, heißt es im Quartalsbericht. Dementsprechend würden die Möglichkeiten der Finanzierung des zukünftigen Wachstums des Konzerns laufend geprüft, es gebe aber bisher noch keine endgültige Entscheidung. (APA)