Panorama
Lieber Feuerbestattung als "düsteren Friedhof"
Prinzessin Margaret wünschte sich Einäscherung
London - Entgegen der Tradition im britischen Königshaus
hat sich die am vergangenen Samstag gestorbene Prinzessin Margaret
eine Feuerbestattung gewünscht. Den königliche Friedhof auf Schloss
Windsor fand sie zu "zu düster", wie sie einer Freundin anvertraute. In Großbritannien werden 70 Prozent der Toten eingeäschert. Die
von den ChristInnen zunächst als blasphemisch abgelehnte Praxis war vom
Leibarzt der britischen Königin Victoria, Sir Henry Thompson,
propagiert worden, nachdem dieser 1873 bei der Weltausstellung in
Wien italienische Gerätschaften zur Kremation gesehen hatte.
Hygienischer und wärmer
Sir Henry sah in der Verbrennung von Leichen eine
Hygiene-Maßnahme. Außerdem könne den Hinterbliebenen so das lange
Warten am offenen Grab bei schlechtem Wetter erspart werden.
Das britische Parlament erließ 1902 ein erstes Gesetz über die
Verbrennung von Leichen, nachdem zuvor vor allem die Polizei gegen
die Feuerbestattung gekämpft hatte: Sie befürchtete, dass Mördern ein
unschätzbarer Vorteil geboten werde, wenn man ihre Opfer nicht mehr
exhumieren könne. (APA/dpa)