Für die ambitionierten Pläne des amerikanischen Medienkonzerns Liberty Media für einen Einstieg in Deutschland ist es noch enger geworden: Das Bundekartellamt hat nun auch gegen das Vorhaben Libertys, die Tochtergesellschaften des Kabelnetzbetreibers TeleColumbus zu erwerben, Stellung bezogen. Der Medienkonzern von John Malone war erst vor kurzem für seinen geplanten Kauf des Kabelnetzes der Deutschen Telekom abgemahnt worden. Selbe Begründung Die Argumentation in der neuerlichen Abmahnung ist dieselbe wie im Fall der Deutschen Telekom. So wird eine "Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung" auf dem Endkundenmarkt, dem Einspeisemarkt sowie dem Signallieferungsmarkt befürchtet. "Der Erwerb der Breitbandkabelnetze von der Deutschen Telekom und der TeleColumbus stellen auch aus der Sicht von Liberty Media einen einheitlichen Vorgang dar, der formell in zwei Fusionsanmeldungen aufgeteilt ist", heißt es in der Kartellamtsaussendung. Zwar würden die Vorhaben schon wegen der unterschiedlichen Fristen getrennt geprüft, die wettbewerblichen Auswirkungen aber jeweils mitberücksichtigt. Liberty und TeleColumbus wurde eine Gelegenheit zur Stellungnahme bis zum 27. Februar eingeräumt, die Prüfungsfrist endet am 13. März 2002. Stellungnahme Eine Stellungnahme von Liberty hinsichtlich der Übernahme der Kabelnetze der Deutschen Telekom soll schon bald beim Kartellamt eintreffen. Für die "Financial Times Deutschland" spricht indes "fast alles dafür", dass die Briefe ein Ende für die Pläne Malones bedeuten. Die Deutsche Telekom, die das Geld für das Kabelnetz nicht zuletzt dafür braucht, um einen Schuldenberg von 65 Milliarden Euro zu reduzieren, müsste sich dann um einen neuen Käufer umsehen. Der Kaufpreis für Übernahme der Telekom-Kabelnetze wird mit 5,5 Milliarden Euro veranschlagt. (pte)