Innsbruck - Mit aktuellen Problemen des Alpenraumes, wie z.B. der Alpenpolitik, den Risiken des Klimawandels, dem Leben in den Alpen und der Raumplanung setzt sich eine Publikation der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA auseinander. Der "2. Alpenreport" will neben der Analyse von Fehlentwicklungen auch Lösungsansätze und Vorzeigeprojekte beleuchten, erklärte Andreas Götz, Geschäftsführer von CIPRA-International, mit Sitz in Liechtenstein, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck."Jahr der Berge" Zusammen mit dem 1998 erschienenen ersten Band des Alpenreports liege nun im "Jahr der Berge" ein rund 900 Seiten umfassendes, "vielseitiges Dokument" über den gegenwärtigen Zustand der Alpen vor, führte Götz aus. Mit dieser Publikation sollen "Anregungen zu einer natur- und kulturverträglich gestalteten zukünftigen Entwicklung der Region" gegeben werden. Ein weiteres Ziel sei es, bei den außeralpinen Regionen um Verständnis für die Alpen und ihre Probleme zu werben. Problemen im Alpenraum Die Bereiche Verkehr, Tourismus und Klima zählen nach Götz zu den derzeit größten Problemen im Alpenraum. Es könne nicht gewartet werden, bis "Löcher durch die Alpen gebohrt" werden, forderte der CIPRA-Geschäftsführer "jetzt" eine Lösung und eine Güterverlagerung auf die Schiene. Beim Fremdenverkehr müsse man sich die Frage stellen, wohin man sich bewegen wolle, warnte er vor einer "touristischen Monokultur". Anstatt eines Rufes nach neuen Schneekanonen sei, auch im Hinblick auf eine Klimaerwärmung, eine "angepasste" Wirtschaft notwendig. Eine der wesentlichen Forderungen die aus dem Alpenreport hervorgeht, ziele auf den Erhalt der Vielfalt des alpinen Raumes ab, sagte Götz. Nur durch "nachhaltiges Wirtschaften" könnten Arbeitsplätze erhalten werden. Im Bereich der Landwirtschaft werde künftig nur Qualität überleben können. Bei der Raumplanung sei ein "einheitliches alpenweites Planungsinstrument" notwendig. Internationale Alpenschutzkonvention Über 90 Autoren haben internationales Fachwissen in den Alpenreport eingebracht. Die Publikation versteht sich nicht nur als Lektüre für alle Alpeninteressierten, sondern will eine "fundierte" Datengrundlage für Naturschützer, Wissenschaftler und Laien bieten. Der Report erscheint in den vier wichtigsten Alpensprachen, in Deutsch, Französisch, Italienisch und Slowenisch. CIPRA-International, die Internationale Alpenschutzkonvention, setzt sich für die Erhaltung der "regionalen Vielfalt in den Alpen und die grenzüberschreitende Lösung gemeinsamer Probleme" ein. Sie vertritt als nichtstaatliche Dachorganisation über 100 Verbände und Organisationen. (APA)