Snowbasin/Utah – Österreichs Damen haben zum Ausklang der olympischen Speed-Bewerbe in Snowbasin für die erste rot-weiß-rote Nullnummer in den Alpinbewerben gesorgt. Alexandra Meissnitzer wurde am Sonntag im Super G unglückliche Vierte und verpasste Bronze um nur neun Hundertstel. Wie in der Abfahrt (Carole Montillet) gab es auch im Super G eine Überraschungs-Siegerin. Gold ging an die im Weltcup noch sieglose Italienerin Daniela Ceccarelli, Silber an die kroatische Kombi-Gewinnerin Janica Kostelic, Bronze an die Südtirolerin Karen Putzer.

Blech für Meissnitzer

Damit haben sich im letzten Bewerb in Snowbasin die Hoffnungen der ÖSV-Damen auf Gold doch nicht erfüllt. Michaela Dorfmeister wurde in dem sehr stark drehenden Super G Sechste, die Goldhoffnungen von Renate Götschl nach Bronze in Abfahrt und Silber in der Kombi endeten mit 0,85 Sek. Rückstand auf Platz acht. Tanja Schneider stürzte schon nach neun Sekunden und verletzte sich am Daumen. Besonders bitter war aber nur "Blech" für Meissnitzer. Kein Wunder, dass bei den ÖSV-Damen die langen Gesichter dominierten.

Hoffnungen vom Winde verweht

Praktisch alle handelten sich schon im oberen technischen, aber auch windigen Teil jenen Rückstand ein, den sie bis ins Ziel nicht mehr wettmachen konnten. Nur Alexandra Meissnitzer legte auch im Mittelteil zu, durfte damit lange hinter Ceccarelli und Putzer liegend auf Bronze hoffen, ehe sie von Kostelic doch noch vom Podest gefahren wurde.

Keine Ausreden

"Das ist wirklich bitter. En typisches Olympia-Ergebnis", meinte eine schwer enttäuschte Meissnitzer im Ziel, fand bei der Ursachen-Forschung aber genauso wenig eine schlüssige Erklärung wie ihre Teamkolleginnen. "Ich hab zwar schon einen Gegenwind gespürt, aber ich will keine Ausreden. Es war sicher kein optimaler Lauf von mir. Mir wäre aber auch nicht aufgefallen, dass ich wirklich schlecht gewesen wäre", erklärte Götschl.

Keine Vorwürfe

Die Vermutung von Alpinchef Hans Pum, dass einige zu viel gewollt und daher auf dem feinen Schnee zu hart gefahren seien, konnte sie nicht bestätigen. "Nein, sicher nicht", betonte Götschl. Dorfmeister war wie nach der Abfahrt sehr enttäuscht. "Ich weiß nicht, was ich mir vorwerfen könnte. Ich habe attackiert und war aggressiv am Weg. Wenn zwei Zehntel auf Bronze fehlen, kannst es selbst nicht mehr beeinflussen."

Eine Überraschung

Ceccarelli ist sicher eine noch größere Überraschung als Olympiasiegern, als es die Französin Carole Montillet in der Abfahrt war, aber doch keine Riesensensation. Sie war in diesem Winter schon Zweite im Super G von St. Moritz und Abfahrts-Dritte in Cortina. "Sie hat schon öfter bewiesen, dass sie gut fahren kann. Dass sie gewonnen hat, überrascht mich trotzdem", sagte Dorfmeister. (APA)