Düsseldorf - Gleich drei Ausstellungen in Düsseldorf und Köln widmen sich seit Freitag Leben und Arbeit des 1991 verstorbenen deutschen Schauspielers Klaus Kinski. Mit seinen Film-Rollen in den Edgar-Wallace-Krimis der 60er Jahre habe sich der Schauspieler den Ruf des "Irren vom Dienst" eingehandelt, hieß es bei der Eröffnung der Ausstellung "Ich, Kinski" im Düsseldorfer Filmmuseum. Letzteres zeigt bis zum 14. April Fotos, Kostüme, Manuskripte, zahlreiche Filmausschnitte und Filme sowie persönliche Unterlagen aus seinem Nachlass. Zeitgleich präsentiert das Düsseldorfer Theatermuseum seit Freitag eine Fotoausstellung des Schweizer Fotografen und Filmemachers Beat Presser. Der hatte Kinski als Fotograf und Kameraassistent unter anderem bei den Dreharbeiten zu dem berühmten Film von Regisseur Werner Herzog "Fitzcarraldo" begleitet und abgelichtet. Ebenfalls noch bis zum 14. April zeigt das Deutsche Tanzmuseum in Köln wieder aufgefundene Fotos von Hans Rama und Siegfried Enkelmann aus den 50er Jahren. Sie zeigen Kinskis Auftritt als einziger Schauspieler in dem Dostojewski-Ballett "Der Idiot" von 1952 sowie seine legendäre Rezitationstour "Ich bin so wild nach Deinem Erdbeermund..." mit Texten von Villon, Rimbaud und Baudelaire. Selbstdarstellung "Ich bin ein König, ein Bettler. Ich bin ein Mörder oder sein Opfer. Aber ich kann mich darauf verlassen, dass ich in meinem Schicksal aufgehoben bin. Das ist mein Kostüm", heißt es in einer im Filmmuseum ausgestellten Selbstdarstellung Kinskis. Der bei Theater- und Filmregisseuren für seine Exzentrik berühmte und berüchtigte Mime empfand sich nach den Worten der Ausstellungsmacher stets als "Reinkarnation" der Figuren, die er verkörperte. Er verwandelte sich in den spanischen Eroberer Aquirre, durchlebte die Höhen und Tiefen des Abenteurers Fitzcarraldo, war der geniale "Teufelsgeiger" Paganini. Der gerne als "Berufs-Unheimlicher" bezeichnete Kinski glänzte auch in einem spektakulären Auftritt als "Jesus Christus Erlöser". Die Texte dazu hatte er selbst geschrieben. "Ja, ich habe Gewalt in mir, aber keine negative. Meine Gewalt ist die Gewalt des Freien, der sich weigert, sich zu unterwerfen", hieß es bei dem 1971 aufgeführten Stück. (APA/AP)