Magdeburg - Die Beutekunst-Recherche der deutschen Bundesländer ist grenzüberschreitend erweitert worden. Nachdem bisher vor allem nach kriegsbedingt verschwundenen Kulturgütern Deutschlands gefahndet wurde, werden jetzt auch Kunstwerke aus dem Historischen Museum der Stadt Wien per Internet gesucht, wie eine Sprecherin der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg am Freitag mitteilte. Das Museum habe die so genannte Vugesta-Liste mit 148 Kunstwerken übergeben. Zuvor hatte bereits das Landesmuseum Joanneum Graz Daten über zunächst 54 Objekte gemeldet. Mit der deutsch-österreichischen Datenkooperation soll eine größere Transparenz entstehen, um die Chancen zur Identifizierung und Restitution der Werke zu erhöhen. Die 1994 in Bremen eingerichtete Koordinierungsstelle aller 16 deutschen Bundesländer für die Rückführung von Kulturgütern ist seit 1998 beim Kultusministerium in Magdeburg angesiedelt. Die Koordinierungsstelle dokumentiert die kriegsbedingt abhanden gekommenen Kulturgüter öffentlicher Einrichtungen sowie von Privatpersonen und stellt sie im Internet dar. Die Internet-Datenbank beinhaltet einerseits eine Fundliste von Objekten, die bei Recherchen deutscher Einrichtungen in ihren Beständen entdeckt wurden, und andererseits eine Suchliste vermisster Kunstwerke. Die dafür eingerichtete interne Datenbank umfasst den Angaben zufolge derzeit rund 36.000 hoch detaillierte sowie weitere 3,5 Millionen nach Grunddaten aufbereitete Objekte aus mehr als 325 Museen, Bibliotheken und Archiven. (APA/AP)