"Es gibt keine Gespräche über einen Verkauf von Premiere", sagte ein Kirch-Sprecher am Samstag in München. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, dass Kirch den Pay-TV-Sender Premiere World abstoßen wolle.Taktik Bei den Verhandlungen mit Gläubigerbanken in den vergangenen Tagen habe die KirchGruppe erkennen lassen, dass sie auf eine Übernahme von Premiere durch Mitgesellschafter Rupert Murdoch hoffe, berichtete die Zeitung. Murdochs Ankündigung, bei Premiere ganz aussteigen zu wollen, ist nach Einschätzung der KirchGruppe taktisch bedingt. Murdoch kann im Oktober seine Premiere-Anteile an Kirch zurückgeben und dafür etwa 1,6 Milliarden Euro verlangen. Nicht kommentieren wollte der Kirch-Sprecher den Stand der Auseinandersetzung mit dem Springer-Verlag um den Verkauf von ProSiebenSAT.1-Anteilen. Springer hatte eine Option zum Verkauf der Anteile gezogen und von der KirchGruppe wie vereinbart rund 770 Millionen Euro gefordert. Kirch erklärte, die Option sei rechtlich unwirksam. Laut "Süddeutscher Zeitung" will Kirch in Verhandlungen mit Springer nun einen Preisnachlass von bis zu 45 Prozent erreichen. Der Kirch-Sprecher verwies lediglich auf die Kirch-Erklärungen von Jänner. Damals hatte der Konzern eine Feststellungsklage angekündigt, zugleich aber auch Verhandlungsbereitschaft signalisiert.(APA/dpa)